Historische Mauern als Vereins-Treffpunkt
19.03.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Stiepels Heimatforscher wollen Zechen-Gebäude anmieten
Stiepel. Der Stiepeler Verein für Heimatforschung will das Betriebsgebäude der ehemaligen Zeche Pfingstblume, Brockhauser Straße, von der Stadt als Vereinsheim anmieten. Das war ein Ergebnis der Mitgliederversammlung.
Von Wicho Herrmann
Die anwesenden Mitglieder des Vereins, der sich der Heimatforschung und der Traditionspflege verschrieben hat, diskutierten allerdings vor dem einstimmigen Beschluss zunächst lebhaft das Für und Wider eines solchen Schrittes. Schließlich muss das Haus, so der neu gewählte 2. Vorsitzende Joachim Dickten bei seiner gelungenen Vorstellung des Projektes, in Absprache mit der unteren Denkmalbehörde von Grund auf
saniert und restauriert werden. Erst dann können sich dort die Vereinsmitglieder treffen. Die mit der Anmietung verbundenen neuen
Impulse setzte sich am Ende durch – neben der Aussicht, endlich einen festen Treffpunkt zu haben, wurde auch die seit Jahren gewünschte
Jugendarbeit angesprochen. Ein weiteres Argument war, etwas zum Erhalt eines der wenigen verbliebenen Zeugnisse des frühen Ruhrbergbaus im Stadtteil beizutragen. Der Verein hat in der Sache auch die Unterstützung von Bezirksvorsteherin Süd Erika Post (CDU) und von SPD-Ratsfrau Rita Jobs, wie am Abend deutlich wurde.
Vor der Debatte um die “Pfingstblume” verabschiedete sich der langjährige Vorsitzende Wilhelm Hensing sichtlich bewegt. “Seit 1987 war ich in verschiedenen Funktionen im Vorstand und habe die Arbeit, unterstützt von den Vereinsmitgliedern und vom weiteren Vorstand, gerne gemacht”, erklärte er. Sein Beruf lasse aber derzeit keinen weiteren
ehrenamtlichen Einsatz zu. Die Versammelten dankten Hensing mit lebhaftem Beifall für sein Engagement.
Zu seinem Nachfolger wurde Wilfried Krunke gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind u.a. Joachim Dickten (2. Vorsitzender), die Kassenwarte Günther Halsband und Edith Rethage sowie die Schriftführerinnen Elke Besser und Ulrike Dickten. Der diesjährige Wandertag findet übrigens am 2. Mai statt. Das Thema ist – passend zum
Projekt Pfingstblume – “300 Jahre Bergbau an der Ruhr”.
Heimatforscher erfreut über prominente Gäste: OB-Kandidaten informierten sich in Stiepel
28.05.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Stiepel. Über hohen Besuch freute man sich am Stand des Stiepeler Verein für Heimatforschung beim Maibaumporten.
Dr. Ottilie Scholz und Lothar Gräfingholt, die Bewerber von SPD und CDU um das Amt des Bochumer Oberbürgermeisters, nutzten das traditionelle Fest in Stiepel, um sich bei den anwesenden Vereinen vorzustellen. Beim Besuch am Informations-Stand des Stiepeler Vereins für Heimatforschung konnte Wilhelm Hensing vom Arbeitskreis Geschichte den beiden Gästen das neueste Projekt des Vereins vorstellen: Er bemüht sich um die Nutzung des Steigerhauses “Pfingstblume” an der Brockhauser Straße (die WAZ berichtete). Dieses ehemalige Betriebsgebäude des früheren Stollenbetriebes “Pfingstblume” steht unter Denkmalschutz und repräsentiert ein wichtiges Stück Stiepeler Bergbaugeschichte.
Um Wasser dreht sich alles beim Tag des offenen Denkmals – Stadt stellt kostenlos Busse für Ausflüge zur Verfügung
07.09.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Schon seit 1984 wird in Bochum der Tag des offenen Denkmals (12. September) mit Aktionen erfüllt. Auch diesmal hat sich die Stadt einiges einfallen lassen: Erstens das Thema Wasser und zweitens dazu einige kostenlose Bustouren durch das mittlere Ruhrtal.
“Wie läuft´’s? – Schwerpunktthema: Wasser” ist das Motto. Die Untere Denkmalbehörde der Stadt stellt dabei zusammen mit der Städteinitiative “Das Ruhrtal” Denkmäler vor, die irgendwie mit Wasser zu tun haben. Etwa: Was ist ein Erbstollen? Oder: “Wieso kann man in einem Wasserhochbehälter wohnen?” Eben dieser einstige Wasserhochbehälter an der Hattinger Straße 467, in dem schon seit Jahren das Institut für Puppenspiel seinen Sitz hat, ist eins der Ziele. Ebenso wie die Stollenmundlöcher “Pfingstblume” in Stiepel und “St. Mathias Erbstollen” unterhalb von Sundern. Das Institut für Umwelt- und
Zukunftsforschung, früher “Kap Kaminski”, bietet am Denkmalstag einen “Blick auf andere Wasservorkommen”.
Eingeladen wird auch in die Stiepeler Dorfkirche, deren von Gräfin Imma um 1008 gegründeter Ursprungsbau eine kleine Saalkirche war. Der Nachfolgebau, eine romanische Basilika, wurde im 13. Jahrhundert
zu einer Hallenkirche umgebaut. Im Inneren sind Wandmalereien erhalten, darunter im Deckenbereich Darstellungen der “vier Paradiesströme”, verkörpert von Jünglingen mit Wasserkrügen.
Weitere Veranstaltungsorte sind Haus Kemnade, die Schule am Haus Langendreer, die St. Vinzentiuskirche und die Villa Marckhoff. Infos und Termine: 910-2501 und unter www.bochum.de (R.H.)
Oldtimer-Busse rollen zu offenen Denkmälern im Ruhrtal
Passender Reiseführer erzählt “Von Mühlen, Schleusen und Turbinen” – Federführung lag bei Hattinger Denkmalschützern
08.09.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Hattingen
Mit Oldtimer-Bussen zu Kultur- und Industriedenkmälern: Dazu lädt die Initiative “Das Ruhrtal” am Sonntag ein. Dann ist auch der passende Reiseführer “Von Mühlen, Schleusen und Turbinen” zu haben, der unter
Hattinger Federführung entstanden ist.
Mit dem neuen Werk will die Ruhrtal-Initiative an den Erfolg des im Februar erschienenen Bandes “Von Grafen, Bischöfen und feigen Morden” anknüpfen. Alle 10 000 Exemplare des Buches, das Burgen und
Herrenhäuser im Ruhrtal vorstellt, sind inzwischen ausverkauft. “Das haben wir nicht erwartet”, freut sich Verleger Achim Nöllenheidt. Der zweite Band der geplanten Reihe – ein drittes Werk mit dem Arbeitstitel “Von Kirchen und Klöstern” ist bereits in Arbeit – ist diesmal der Kultur- und Technikgeschichte gewidmet. Ausführlich stellen die Hattinger Denkmalschützer Walter Ollenik und Jürgen Uphues, die auch als Herausgeber auftreten, und ihre Kollegen aus Bochum, Witten, Wetter, Herdecke und Hagen sehenswerte Bauwerke an der Ruhr vor. Hattingen ist mit Birschels Mühle, Schleuse, Henrichshütte, den drei Burgen Haus Kemnade, Blankenstein und Isenburg sowie dem Stadtmuseum vertreten. Außerdem erzählt Uphues die Geschichte der Ruhrschifffahrt.
Viele in dem Buch beschriebene Ausflugsziele werden am “Tag des offenen Denkmals” am Sonntag, 12. September, mit Bussen aus den 60er und 70er Jahren angesteuert. Drei Rundfahrten bietet die Ruhrtal-Initiative an. Die Tour durch Hattingen und Bochum startet bei Birschels Mühle. Von dort geht’s in die Nachbarstadt zum Wasserhochbehälter Weitmar, zum Stollenmundloch Pfingstblume, zur Stiepeler Dorfkirche und über Haus Kemnade zurück zum Ausgangspunkt. Eine weitere Tour führt durch Witten und Wetter, los geht’s am Busbahnhof am Wittener Rathaus. Der Hagener Hauptbahnhof ist Treffpunkt für eine Fahrt durch Hagen und Herdecke. Der Startschuss für alle drei Touren fällt jeweils um 10 und 14 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Tickets müssen vorher reserviert werden. Anmeldungen nimmt das Hochbauamt bis Freitag um 12 Uhr entgegen, 204-26 35. JMG
Bus-Oldies rollen zu offenen Denkmälern
Neuer Ruhrtal-Reiseführer stellt die Ziele vor
08.09.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Mit Oldtimer-Bussen zu Kultur- und Industriedenkmälern: Dazu lädt die Initiative “Das Ruhrtal” am Sonntag ein. Dann ist auch der passende Reiseführer “Von Mühlen, Schleusen und Turbinen” zu haben.
Mit dem neuen Werk will die Ruhrtal-Initiative an den Erfolg des im Februar erschienenen Bandes “Von Grafen, Bischöfen und feigen Morden” anknüpfen, der inzwischen komplett ausverkauft ist. Der zweite Band der geplanten Reihe ist diesmal der Kultur- und Technikgeschichte gewidmet. Bochum ist mit Wasserhochbehälter Weitmar, Schleuse Blankenstein/Hoffstiepel, Stollenmundlöchern in Stiepel, Sundern und Linden, Eisenbahnmuseum und Sternwarte vertreten.
Viele in dem Buch beschriebene Ausflugsziele werden am “Tag des offenen Denkmals” am Sonntag, 12. September, mit Bussen aus den 60er und 70er Jahren angesteuert. Drei Rundfahrten bietet die Ruhrtal-Initiative an. Die Tour durch Bochum und Hattingen startet bei Birschels Mühle an der Schleusenstraße in Hattingen. Von dort geht’s zum Wasserhochbehälter Weitmar, zum Stollenmundloch Pfingstblume, zur Stiepeler Dorfkirche und über Haus Kemnade zurück zum Ausgangspunkt. Eine weitere Tour führt durch Witten und Wetter, Start am Busbahnhof Witten Rathaus. Der Hagener Hauptbahnhof ist Treffpunkt für eine Fahrt durch Hagen und Herdecke.
Der Startschuss für alle drei Touren fällt jeweils um 10 und 14 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Tickets müssen aber vorher reserviert werden. Anmeldungen nimmt das Hochbauamt Hattingen bis Freitag um 12 Uhr
entgegen, 0 23 24/204-26 35. JMG
Vom Grubenwasser bis zum Paradiesstrom an einem Tag
Ein besonderer Tag für Besucher von Denkmälern und Museen
11.09.2004,Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Einen Tag lang kann an verschiedensten Veranstaltungsorten Geschichte hautnah erlebt werden. “Wasser” ist das bundesweite Thema zum “Tag des offenen Denkmals”. Am Sonntag, 12. September, öffnen nicht nur die Museen Bochums ihre Pforten.
Die insgesamt 25 Denkmäler entlang der Ruhr machen klar, dass “die Lebensader des Ruhrgebiets” bei der historischen und technischen Entwicklung des Ruhrtals eine vielseitige Rolle gespielt hat. Die Denkmalpfleger der Städte Bochum, Hagen, Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten haben sich zusammengeschlossen, um mit der Initiative Ruhrtal einige gemeinsame Aktionen durchzuführen. So bietet das gemeinsam veröffentlichte Buch “Von Mühlen, Schleusen und Turbinen” mit vielen Fakten und Bildern die Möglichkeit, sich erste Hintergrundinformationen zu den Denkmälern zu beschaffen. Zum Anfassen und Erleben laden die kostenlosen Veranstaltungen zum “Tag des offenen Denkmals” ein. Hier sind die wichtigsten Bochumer Veranstaltungen in Kürze – mal mehr, mal weniger am Thema “Wasser”. Transportweg Ruhr – “Verkehrsweg und Lebensader”, Treffpunkt an der Schleuse Blankenstein. Informationen 11- 17 Uhr
Schulmuseum – “Schulhistorische Sammlung in der Cruismann-Schule”, Cruismannstraße 2. Von 11- 16 Uhr
Wasserhochbehälter- “Wasserversorgung und Puppenspiel”, Treffpunkt: Hattinger Straße
467. Führungen: 11 – 17 Uhr
Stollenmundloch Pfingstblume – “Frühe Wasserhaltung”. Treffpunkt: Brockhauser Straße 126. Informationen: 11-17 Uhr
Stollenmundloch St. Mathias Erbstollen – “Der halbe Süden Bochums wurde vom Grubenwasser entsorgt”. Treffpunkt: Rauendahlstraße
(unterhalb Sundern). Informationen 11-17 Uhr Grubenwasser friedlicher Nachbar – “Wasserhaltung in Bochum. Treffpunkt: Rauendahlstraße (Stadtgrenze Hattingen), 11-
17 Uhr
Dorfkirche Stiepel “Paradiesströme”. Treffpunkt: Brockhauser Straße 72. Führungen 11.30- 17 Uhr
Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung – “Ein Blick auf andere Wasservorkommen”.
Treffpunkt: Radom, Obernbaakstraße/Blankensteiner Straße.
Geöffnet von 14-18 Uhr
Haus Kemnade – “Wasserburg mit Musikinstrumentensammlung, Bauernhausmuseum und Ausstellungen”, mit Unterstützung vom
Förderverein Haus Kemnade, Kunstverein und dem Museum Bochum. Führungen: 11- 18 Uhr
Rittergut Haus Laer – “Wasserburg mit 1000jähriger Geschichte”, Höfestraße. Führungen: 15 und 17 Uhr
Zeche Hannover – “Wohnen auf der Seilscheibe”, Günnigfelder Straße 251, Treffpunkt: Zechenvorplatz. Führungen um 11 und 14 Uhr
Schule am Haus Langendreer – “Wasserburg mit Schule”, Am Leithenhaus. Besucher sind willkommen
St. Vincentiuskirche, Vincentiusweg/Kattenstraße. Besucher sind
willkommen Villa Marckhoff – Das Museum Bochum lockt mit Geschichten um die Vergangenheit des Museumsaltbaus, Aktionen und Führungen durch
die Ausstellung “New Identities”, 11- 18 Uhr Der “Tag des offenen Denkmals” soll Museen und Denkmäler für einen Tag besonders
zugänglich machen. Nähere Informationen unter www.denkmalschutz.de oder www.bochum.de
jh
Blick in die Geschichte am Denkmaltag
Rund um das Thema “Wasser”
10.09.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Südwest. Am Sonntag, 12. September, findet bundesweit der “Tag des offenen Denkmals” zum Thema “Wasser” statt. Hieran beteiligen sich im Bochumer Süden fünf Denkmäler. Sie haben am Sonntag geöffnet.
Stollenmundloch der Zeche Pfingstblume in Stiepel, Brockhauser Straße 126: Die Kleinzeche, von 1834 bis 1893 in Betrieb, wurde mit einer leicht abschüssigen Stollensohle angelegt, so dass das anfallende Grubenwasser mit natürlichem Gefälle aus dem Grubenbau ins Freie floss. Öffnungszeiten: 11bis 16 Uhr.
Haus Kemnade und Bauernhaus-Museum in Hattingen, An der Kemnade 10: Das aus dem 12. Jahrhundert stammende Renaissance-Haus, umringt von einem Wassergraben, war über viele Jahrhundert Sitz des Gerichts- und Patronatsherrn von Stiepel. Heute beherbergt es ein Museum und eine bedeutende Bibliothek. Öffnungszeiten: 11 bis 16 Uhr. Führungen nach Bedarf, Aktionen für Kinder, Malen, Musik,Essen, Trinken. Ansprechpartnerin: MelanieRichter, 70 17 76,
melanie.richter@fv-hauskemnade.de
Dorfkirche Stiepel, Torhaus, Brockhauser Straße 72: Die Dorfkirche Stiepel ist eines der bedeutendsten kulturhistorischen Bauwerke Westfalens. Wandmalereien sind weitestgehend erhalten, u.a. sind die vier Paradiesströme dargestellt. Öffnungszeiten: 11.30 bis 16 Uhr,
Führungen nach Bedarf, Ansprechpartner: Ev. Gemeindebüro Stiepel, 79 13 37, bo-kg-stiepel @kk-ekvw.de.,1004,1005
Stiepel pflegt seine Denkmäler
Verein für Heimatforschung will Haus am Stollenmundloch übernehmen
17.09.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Am Stollenmundloch der Zeche Pfingstblume war jede Menge los am Tag des Denkmals. Neben vielen wissbegierigen Besuchern – einige vervollständigten das Wissen ihrer Kinder für den Sachkundeunterricht eindrucksvoll – waren auch die Mitglieder des Stiepeler Vereins für Heimatforschung vor Ort an “ihrem” Denkmal.
Unter ihnen weilte auch zeitweise Ratsfrau Rita Jobs: “Pfingstblume reiht sich nahtlos ein in die Denkmäler Epitaph der Dorfkirche, Schulgebäude an der Haarstraße und Haus Kemnade, für deren Erhalt ich mich intensiv
bemühe. Ich befinde mich dabei auf den Spuren des früheren Bezirksvorstehers Hellmuth Burchhardt.”
Joachim Dickten vom Verein war der Beauftragte der Stadt, der Aussagen über dieses Denkmal machen konnte. Der Verein hofft, in Zukunft das Haus neben dem Mundloch für seine Vereinsarbeit mieten zu können. Der Vorsitzende Wilfried Krunke kann sich vorstellen, dieses Haus zusammen mit den Knappenvereinen Stiepels mit eigenen Kräften zu sanieren und für Ausstellungen und Vorstandsarbeit zu nutzen. Im Ruhrtal an der Schleuse Blankenstein wehte eine weitere Fahne, die auf ein Denkmal aufmerksam machte. Rebecca Kocks, Studentin der Geschichte und Kunstgeschichte im Examenssemester, erklärte nicht nur die technische Funktion der Schleuse, sondern die Ruhr in einer Gesamtschau, die Historie eingeschlossen. Dabei zeigte sie auch den
Treidelpfad und das Turbinenwerk, das der Stromversorgung diente, kam zudem auf die Überflutung des Tales nach der Zerstörung der Möhnetalsperre zu sprechen. Der Wasserweg Ruhr hat durch den Wegfall der Bergbaus im Ruhrtal seine eigentliche Bedeutung verloren. Gleichwohl gibt es Bestrebungen, die eine touristische Nutzung des alten Wasserwegs von Wissenschaftlern prüfen lassen. So etwas nennt man dann eine Machbarkeitsstudie. Wanderer und Spaziergänger
an der Ruhr, die davon gehört hatten, äußerten sich aber nicht begeistert, sondern lehnten das Vorhaben ab.
KTh
Förderkreis und höherer Beitrag machen Vereinsheim möglich
Heimatforscher: Mehrheit für Anmietung des Pfingstblumen-Hauses
15.10.2004, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Stiepel. Zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hatte der Vorstand des Stiepeler Vereins für Heimatforschung jetzt seine Mitglieder in die Gaststätte “Zum Altdeutschen” geladen.
Einziger Tagesordnungspunkt: die Anmietung des historischen Betriebsgebäudes “Pfingstblume” als Vereinheim. Nach der aktuellen Berichterstattung des Vorstandes über den Stand der Verhandlungen
und über die auf den Verein zukommende finanzielle Belastung bat der Vorstand um ein Votum zur Unterschrift unter den vorliegenden Mitvertrag. Unter dem Aspekt der historischen Bedeutung des Stollenmundloches
und des Betriebsgebäude des ehemaligen Stollenbetriebs Vereinigte Pfingstblume sowie den satzungsgemäßen Aufgaben des Vereins stimmte die überwältigte Mehrheit für die Anmietung. Um die Finanzierung
abzusichern, regte der Vorstand die Gründung eines Freundeskreises Pfingstblume an. Mit diesem Freundeskreis soll es auch interessierten Nicht-Mitgliedern möglich sein, sich für die Pfingstblume einzubringen – sei es durch persönlichen Arbeitseinsatz, sei es durch Sach- oder finanzielle Spenden. Professor Dr. Haarmann hat sich bereit erklärt, als Sprecher des Freundeskreises Pfingstblume zu agieren. Viele Mitglieder
haben an diesem Abend schon tatkräftige Unterstützung bei den Renovierungsarbeiten zugesagt. Als weitere Maßnahme zur Sicherung der Finanzierung schlug der Vorstand eine Beitragserhöhung vor – dem wurde zugestimmt. Ab 2005 beträgt der Jahresbeitrag für Einzelmitglieder
20 Euro, der Familienbeitrag 30 Euro. Dass es sich lohnt, sich für die Pfingstblume einzusetzen, zeigte kürzlich das Interesse am Tag des offenen Denkmals. 250 Besucher wollten an diesem Tag etwas über dieses unter Denkmalschutz stehende Bauwerk und damit auch über die industrielle Vergangenheit Stiepels erfahren.
Erstmalig erwähnen die Akten des Königlich Preußisch-Märkischen Bergamt in Dortmund das Stiepeler Kohlevorkommen im Jahre 1834.
Der Name der Zeche stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von einem in der Nähe blühenden Ginsterbusch, den man in dieser Gegend auch Pfingstblume nannte.
“Pfingstblume” blüht auf
Mittwoch, 09. März 2005,Quelle: Ruhr Nachrichten (Bochum)
STIEPEL Mit der Sanierung des alten Lagerhauses der ehemaligen Zeche “Vereinigte Pfingstblume” will der Stiepeler Verein für Heimatforschung ein Stück Bergbauhistorie bewahren.
Der idyllisch im Ruhrtal, an der Brockhauser Straße gelegene Natursteinbau war bis vor zwei Jahren noch bewohnt, aber eigentlich nicht bewohnbar. Der unter Denkmalschutz stehende Zechenbau gehört der Stadt und wird jetzt von der VBW Bauen und Wohnen verwaltet. Gestern wurde der Mietvertrag unterschrieben. Er hat eine Laufzeit von 20 Jahren.
Die Arbeiten können nun beginnen, und es ist einiges zu tun: Eine Grundsanierung ist nötig, das Haus steht im Grundwasser, die Dachbalken müssen erneuert werden, der Putz bröckelt. Auf 50000 Euro schätzt Vereinsvorsitzender Joachim Dickten die Kosten ” “die kann der Verein von den Beiträgen seiner 180 Mitglieder nicht allein aufbringen; wir sind auch auf Spenden angewiesen.”
Professor Haarmann vom Freundeskreis Vereinigte Pfingstblume, der schon Kontakt zu Geschäftsleuten und Handwerkern aufgenommen hat, möchte aus dem Lagerhaus einen Treffpunkt für Heimatfreunde machen. Veranstaltungen, Ausstellungen, Sommeraktivitäten in grüner Umgebung und Ausgangspunkt für Bergbauwanderungen schweben ihm als Nutzungskonzept vor. Nach Abschluss der Sanierung noch in diesem Jahr, kann dann auch über eine Wiederöffnung des Stollens als Besucherbergwerk nachgedacht werden.
Immerhin weist die 1830 gegründete Kleinzeche eine Besonderheit auf: “Der Stollen wurde mit leichter Steigung in den Hang vorgetrieben; die natürliche Drainage funktioniert heute noch”, erklärt Haarmann.
Und er hat noch ein Kuriosum ausgemacht: Die letzten Bewohner des Hauses hießen auch Haarmann, ein Name, der in Stiepel nicht ungewöhnlich ist. Haarmann kann seine Ahnengeschichte bis ins Jahr 1480 zurück verfolgen. Der Zechenname Pfingstrose ist auch nicht so ungewöhnlich, glaubt man den Geschichten der Heimatforscher: Pfingstrose nannten die Stiepeler früher den Ginsterbusch; der wuchs in Massen rund um die Kleinzeche.
Spendenkonto 20 411 153 bei der Spk. Bochum. Den Baufortschritt sowie die Projektierung kann man im Internet verfolgen:
www.Pfingstblume.de
Heimatforscher stemmen große Aufgabe
Ehemaliges Betriebshaus der Kleinzeche “Vereinigte Pfingstblume” soll saniert werden
Von Daniel Frost
18.03.2005 Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
Stiepel. Der Sage nach entdeckte Kaufmann Georg Kramer die Kohle zuerst unter einem Ginsterbusch, im Volksmund Pfingstblume. Dies geschah im Jahr 1834 und markierte die Geburtsstunde der gleichnamigen Kleinzeche an der Ruhr. Der Stiepeler Verein für Heimatforschung möchte diese Geschichte wieder aufleben lassen. Also haben sich die Stiepeler Heimatforscher vor etwa eineinhalb Jahren, als die Vermietung an privat drohte, der “Vereinigten Pfingstblume” angenommen und einen Förderkreis gebildet. Das laut dem Förderkreis-Vorsitzenden Professor Wilhelm Haarmann “letzte Gebäude in Stiepel, das noch nicht saniert wurde und historischen Wert hat” sollte der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden. Das ehemalige Betriebshaus soll Versammlungsstätte und Ausstellungsraum werden, rundherum ein Lehr- und Bauerngarten sowie ein kleiner Bergbau-Lehrpfad entstehen. Der derzeit
verschlossene Stollen wird eventuell als Besucher-Bergwerk ausgebaut. Joachim Dickten, der zweite Vorsitzende der Heimatforscher: “Es soll ein lebendiges Denkmal entstehen.” Kürzlich wurde daher in den Räumen der
VBW, die als Verwalter städtischer Liegenschaften Vertragspartner des Stiepeler Vereins ist, der Miet-Kontrakt (Laufzeit 20 Jahre plus zwei Mal fünf Jahre optional) unterzeichnet. Auf 110 Euro monatlich für ein immerhin 2 500 Quadratmeter großes Grundstück in bester Lage mit freistehendem – allerdings stark sanierungsbedürftigem – Haus ließ sich die Stadt herunterhandeln. Dennoch: Da sich die öffentliche Förderung darüberhinaus nach derzeitigem Stand wohl auf eher bescheidene Zuschüsse durch die Bezirksvertretung beschränken wird, bedeutet dies für den 180 Mitglieder starken Verein einen finanziellen Kraftakt. Zu den Kosten für die Pacht, welche die Vereinsmitglieder über ihre zu diesem Zweck leicht erhöhten Beiträge tragen, kommen geschätzte 50 000 Euro für die Sanierung. Im ehemaligen Betriebshaus hat bis vor zwei Jahren noch eine ältere Damen gelebt, jetzt ist das Dach der einzige Teil des Hauses, der in Ordnung ist. Morsche Balken in Decke und Wänden müssen ersetzt werden, ebenso wie der verfaulte Boden. Wände sind heraus zu reißen. Außerdem bereitet die Feuchtigkeit Schwierigkeiten. Was den Bergbau im 19. Jahrhundert (“Vereinigte Pfingstblume” wurde bereits 1893 stillgelegt) vereinfacht hat, verkompliziert heute die Erneuerung: die Hanglage. “Das Haus steht quasi komplett
im Grundwasser und auf Schiefer, so dass das größte Problem sein wird, wie wir das Gebäude trocken bekommen”, erläutert der architektonische Berater des Fördervereins, Christian Klein.
Viele Eigenleistungen von Mitgliedern und Freunden des Vereins werden nötig sein, außerdem Geld- und Sachspenden. Dennoch will man in diesem Jahr fertig werden. Die Heimatforscher hoffen auf die Stiepeler Solidarität. Beispiel Dorfkirche. “Dort hat man gesehen, dass öffentliche Aktivitäten geeignet sind, um solche Gebäude zu erhalten”, so Wilhelm Haarmann. Informationen zu den Plänen des Fördervereins, zum Stand der Dinge und zu historischen Fakten gibt es im Internet (www.pfingstblume.de). Ein Spendenkonto wurde bei der Sparkasse Bochum eingerichtet: 20 411 153, Stichwort Pfingstblume.
Ehemalige Kleinzeche wird originalgetreu restauriert
Oberbürgermeisterin Dr. Scholz pflanzte Zwetschgenbaum
Von Wicho Herrmann
02.04.2005, Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Lokalausgabe Bochum
“Sie setzen hier ein historisches Kleinod wieder instand”, freute sich OB Dr. Ottilie Scholz, als sie an der Ruhr in Stiepel den symbolischen Startschuss für die Restaurierung des Maschinenhauses der ehemaligen Kleinzeche “Vereinigte Pfingstblume”, Brockhauser Straße, gab.
Zugleich machte sie gegenüber den rund 50 Mitgliedern, Förderern und Freunden des Stiepeler Heimatvereines und des Freundeskreises “Vereinigte Pfingstblume” deutlich: Mit ihrem Eintreten für das älteste erhaltene Zechenbetriebsgebäude in Bochum (errichtet 1831) handelten sie ganz im Sinne des von der Politik gewünschten Bewahren der Bergbautradition.
Hier sei bürgerschaftliches Engagement gefragt, so Scholz. Sprich: Es müssen freiwillige Helfer und Sponsoren für die rund 50 000 Euro umfassende Restaurierung her. Die OB will sich zunächst nur bei einer Sponsorenaktion vor dem Hause im Sommer einbringen sowie ein offenes Ohr für die Probleme der Restauratoren haben. Beispielsweise den Förderantrag von Freundeskreissprecher Prof. Dr. Wilhelm
Haarmann bei der mittleren Denkmalbehörde in Arnsberg unterstützen.
Haarmann und der mit der Bausanierung befasste zweite Vorsitzende des Heimatvereins Joachim Dickten setzen auf Förderer, um bis Ende 2005 mit der Gebäudesanierung fertig zu sein. “Wir suchen Leute, die
das Projekt – wie die Restaurierung der Dorfkirche – finanziell unterstützen sowie ehrenamtliche Fachleute”, erklärten sie. Scholz blickte mutig in Zukunft. Sie pflanzte auf der Streuobstwiese einen Zwetschgenbaum.