Sie ist eine der “jüngeren” Straßen Stiepels. Auf Karten ist der Großteil des heutigen Straßenverlaufs zwar erst nach 1900 zu erkennen, dafür lagen an ihr zwei der bedeutendsten Gebäude der jüngeren Stiepeler Geschichte: Haus Frische und Witthüsers Windmühle.
Die Namensgebung für die einzelnen Abschnitte dieser Straße hat sich seit Einführung von Straßennamen in 1909 mehrfach geändert. Der eigentliche und erstmals auf einer Gemarkungskarte von 1878 eingezeichnete Beginn des Weges lag an der heutigen Hevener Straße. Dies ist jetzt die Sackgasse, die zur Städtischen Kindertagesstätte, der ehemaligen „Schule auf dem Schrick“, führt. Daher rührt auch der erste in 1909 vergebene Name „Schulstraße“. Der heutige Beginn der Straße (ab der Kurve der Kemnader Straße) wurde Anfang der 1970er Jahre komplett neu erstellt. Vorher war dies bis zum Abzweig zur Hevener Straße nur ein Schotterweg, der etliche Meter weiter südlich, unmittelbar an den Häusern entlang verlief. Beginnend ab der Kemnader Straße hieß der erste Teil des Weges ab 1909 „Poststraße“, da im damaligen Haus Frische eine der Stiepeler Poststellen untergebracht war. Die Poststraße erhielt nach der Eingemeindung Stiepels nach Bochum im Jahr 1929 zunächst den Namen Schricker Straße. Die Bezeichnung „Schrick“ ist eine alte Flurbezeichnung, die schon in der Preußischen Gemeindekarte aus dem Jahr 1823 erwähnt wird. Der Name ist seit jeher die Bezeichnung für die gleichnamige Bauerschaft. Nach 1930 wurde die Schricker Straße umbenannt in „Auf dem Schrick“. Gleichzeitig wurde der nach Norden verlaufenden Abzweig „Unterm Schrick“ benannt.
Nur der zur Haarstraße verlaufende untere Teil der Straße hieß seit 1929 durchgängig „Haarholzer Straße“. Erst mit dem Neubau der Straße Anfang der 1970er Jahre hatte sie dann durchgehend diesen Namen, der sich aus dem Waldgebiet „Haarholz“ ableitet. Dies zeigte sich auch vor Einführung der offiziellen Straßennamen in 1909 daran, dass der östliche Teil der heutigen Haarstraße, etwa ab der Grimbergstraße bis zur Einmündung auf die Hevener Straße, im Volksmund „Haarholzerweg“ genannt wurde.
Stadtpläne aus unterschiedlichen Jahren zeigen die sich ändernde Namensgebung:
Im Jahr 1838 hat Christian Witthüser ein Stück des Haarholzes erworben und urbar gemacht, 1908 wurde dort eine Windmühle für das Mahlen von Getreide und den Antrieb von landwirtschaftlichen Maschinen errichtet (heute das Haus Rotteland 65). Die Windmühle, einst ein Stiepeler Wahrzeichen, wurde Ende der 1950er Jahre abgerissen.
Über Haus Frische lesen Sie bitte unter der Rubrik “Bauwerke” einen separaten Text.
Schreibe einen Kommentar