Die Surkenstraße ist in ihrer Funktion als Verbindungsweg zur Gemeinde Querenburg schon auf Karten vor 1800 eingezeichnet. Eine Bebauung längs der Straße gab es zu dieser Zeit nicht. Noch auf der Stiepeler Gemeindekarte aus dem Jahr 1879 sind an der Straße lediglich vier Häuser dargestellt.
Von der Kemnader Straße kommend war der Verlauf zwischen der „Talsohle“ und der Einmündung Voßkuhlstraße zunächst ein anderer, und zwar mit einem Knick nach Osten über die heutige Straße „In den Hegen“. Der Ausbau des heutigen Verlaufs in diesem Teilstück erfolgte vermutlich im Jahr 1902.
Schon im Stiepeler Urkataster aus dem Jahr 1823 findet sich die Flurbezeichnung „Im Surken“. Das Wort stammt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet Sauerampfer. Als „Sauergrasstelle“ beschreibt R. Jahn im Jahr 1926 in seinem Aufsatz „Die Flurnamen des Amtes Blankenstein“ den Bereich und ergänzt: „… beginnt jenseits der Surkenstraße ein Sumpfgebiet: Im Sumpf, Im Surken …“.

Die Surkenstraße auf einer Postkarte aus den 1920er Jahren, Blick nach Süden in Richtung der heutigen Kemnader Straße. Verdeckt durch die vorderen Häuser liegt der im Text beschriebene Steinbruch.
Bereits vor Einführung der Straßennamen im Jahr 1909 wurde die Straße im Volksmund „Surkenweg“ genannt, von Seiten der Gemeinde auch schon mal „Weg von Rumberg nach Grenze Querenburg“. Mit Rumberg ist dabei die ehemalige Wirtschaft an der Ecke Kemnader-/Surkenstraße gemeint, in der bis vor einigen Jahren eine EDEKA-Filiale untergebracht war und die früher in einem Anbau das Haushaltswarengeschäft Kestermann beherbergte. Nach der Eingemeindung nach Bochum im Jahr 1929 hat die Surkenstraße als eine der wenigen Stiepeler Straßen ihren Namen behalten. Zusätzlich ist die ehemalige Georgstraße, die Stichstraße in der Kurve zum Haarmannsbusch, von der Namensgebung her der Surkenstraße zugeschlagen worden.

Die frühere Georgstraße verlor 1929 den eigenen Namen und wurde in die Surkenstraße integriert.

Am Beginn der Surkenstraße: die Wirtschaft von Emil Rumberg, Ende der 1920er Jahre (Restaurant zur Post)
Eines der bekanntesten Häuser an der Straße dürfte das ehemalige Fahrradgeschäft Kosthaus sein. August Heinrich Kosthaus (*1872) hat das Haus im Jahr 1898 erworben und ist sogleich mit dem Handel von Haushaltswaren gestartet. Dessen Sohn Heinrich (*1903) hat das Sortiment um Motorfahrzeuge und Fahrräder erweitert. Das Geschäft existierte bis Anfang der 1990er Jahre. Über dem Haus lag ein Steinbruch, der zum Hof Monstadt (Haarstraße) gehörte und in den 1950er Jahren als Bauland verkauft wurde.

Motorfahrzeuge, Fahrräder und Haushaltswaren bei Kosthaus in den 1940er Jahren
Erwähnt werden sollte auch die Wirtschaft “Im Surken”, vielen noch bekannt als “Haarmann-Höltermann”. Im Einwohnerverzeichnis aus dem Jahr 1891 ist unter der Adresse Haar 1 1/8 “Höltermann Georg Witwe, Händlerin und Wirthin“ verzeichnet, ab 1904 dann „Ludwig Haarmann, Wirt & Bäcker“. Die Wirtschaft wurde bis 1995 betrieben, zuletzt durch die Inhaberin Roßbach, und war Vereinslokal des Knappenvereins “Glück Auf”. Die Bäckerei auf der Rückseite des Hauses war für ihr Schwarzbrot berühmt.
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