Er war zwar kein echter Minister, sondern wurde nur so genannt. Friedrich Wilhelm Finke war Gemeindevorsteher von 1919 bis 1924 und Namensgeber der Ministerstraße. Da sein Haus das erste und für lange Zeit einzige an der Straße war, wurde diese entsprechend „Ministerstraße“ genannt, auch bereits vor Einführung der offiziellen Straßennamen in Stiepel im Jahr 1909.

“Minister” Friedrich Finke (1867-1938)
Friedrich Wilhelm Finke (1867 – 1938) war -wie die meisten Stiepeler Männer zu jener Zeit- Bergmann, und zwar ab seinem 14. Lebensjahr. Er wurde im Laufe der Zeit zu einem überzeugten Sozialdemokraten und Mitbegründer des Bergarbeiterverbandes. Diese politische Gesinnung war in den Bergwerken nicht gern gesehen, so dass im Jahr 1905 sein Name auf eine „Schwarze Liste“ kam, er wurde entlassen und bekam im heimischen Bergbau keine Anstellung mehr. Ende 1905 fand er dann einen neuen Beruf als reisender Vertreter der Bochumer Schlegelbrauerei. Die Bezeichnung „Minister“ war die kürzere Version des eigentlichen Spitznamens „Hühnerminister“. Diesen erhielt er, da er bekannt war für die Zucht von Minorka-Hühnern.
Durch seine politischen Aktivitäten brachte er es in den Jahren 1919 – 1924 zum Stiepeler Gemeindevorsteher.

Friedrich Finke (mit Kappe) vor dem Stiepeler Sprengwagen, nach 1930.
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