Sternberger Stollen ( 1750 – 1825)
Die Zeche Sternberg geht auf den Oberst und Malteserritter Freiherrn Küchenmeister von Sternberg und Dr. Funcke zurück, denen am 7. November 1750 vier Flöze in Rombergs Siepen, einem aus der Rauterdelle nach Osten abzweigenden Nebensiepen, den die Anlage 2 angibt, zu 1 Fundgrube und 14 Maßen verliehen waren.
Die Muter haben schon bald nach der Verleihung aus dem nördlichen Hang des Rombergs Siepens einen Stollen von Süden nach Norden angelegt. Es hat nur geringfügig Abbau stattgefunden. Immerhin war 1763 bereits ein Schacht vorhanden. Aus dem gleichen Jahre wird auch berichtet, daß die Zeche fast ein Jahr lang ohne Absatz gewesen sei. Im Allgemeinen scheint die Zeche mehr stillgelegen zu haben, als in Betrieb gewesen zu sein. In welchem Flöz gebaut worden ist, läßt sich nicht mehr feststellen, wahrscheinlich aber in dem zweiten mit dem Stollen aufgeschlossenen Flöz, das die Bezeichnung Flöz Sternberg (Karl) trägt. Auch scheint der Stollen anfänglich über dieses Flöz kaum hinausgegangen zu sein.
Etwa um das Jahr 1770 verkauften die oben genannten Inhaber der Zeche Sternberg ihre Berechtsame an die Gebrüder Sternenberg in Altena. Diese nahmen die Auffahrung des Stollens und den Abbau tatkräftiger in die Hand. Aus dem Jahre 1772 wird berichtet, daß mit dem Stollen insgesamt 5 Flöze aufgeschlossen seien. Das mächtigste, 2,51 m dicke Flöz (wahrscheinlich Dicker Sternberg oder Flöz Röttgersbank 2) stand in Abbau. Gebaut wurde vom Stollen aus nach Osten ungefähr bis an die Gahlensche Kohlenstraße, d.h. bis etwa 700 m östlich des Stollens, wo der Abbau im Jahre 1786 umging.
Im Jahre 1779 war K o n r a d C r o n e n b e r g Schichtmeister auf der Zeche Sternenberg, der Bergmann Konrad Stemmann Kontrolleur.
Im Jahre 1786 fing man auch mit dem Abbau des Flözes Sternberg westlich des Stollens an. Man hat hier aber wegen der nach Westen abfallenden Tagesoberfläche keine richtige Bauhöhe angetroffen. Die Zeche baute daher, weil die Kohle wegen der Nähe der Tagesoberfläche von geringer Güte war und sich schlecht absetzen ließ, mit Zubuße, weshalb man sie 1787 stillsetzte. Die Gebrüder Sternenberg verkauften die Zeche, d. h. die 4 im Jahre 1750 verliehenen Flöze, an die Kohlenhändler Eymann und Tiggemann in Blankenstein.
Diese erboten sich im Jahre 1790 gegenüber der Bergbehörde, die Förderung wieder aufzunehmen, weil sie die gewonnenen Kohlen auf eigenen Schiffen nach Ruhrort bringen wollten und glaubten, dadurch den Betrieb wirtschaftlicher gestalten zu können. Die Bergbehörde gestattete den Abbau, um auf diese Weise die rückständigen Abgaben der Vorbesitzer hereinholen zu können.
Die beiden Unternehmer haben den Stollen auf fast 200 m verlängert und dabei insgesamt noch weitere 9 Flöze aufgeschlossen, so dass durch den Stollen insgesamt 14 Flöze nachgewiesen worden sind. Aber auch die neuen Feldeseigentümer haben nur mit Verlust gearbeitet. Bis zum Jahre 1799 betrug die Unterbilanz der letzten 9 Jahre 232,42 M (96 Taler, 16 Stüber, 3 ½ Pfennig). Weil die Gewerken die Zubuße nicht bezahlten und daher die Bergleute nicht richtig entlohnt werden konnten, setzte die Bergbehörde im Jahre 1799 die Zeche wiederum still. –
Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts erwarb der Kaufmann Wilhelm Anton Gethmann aus Blankenstein die Mehrheit der Kuxe der Zeche Sternberg und beantragte bei der Bergbehörde im Jahre 1823 die Wiederinbetriebsetzung der Zeche. Das Bergamt erklärte sich am 29. Januar 1824 damit einverstanden und verlangte, dass zunächst der alte Stollen wieder aufgewältigt würde ; alsdann sollte am Tage nördlich des Stollens bis an Neulings Siepen geschürft werden, um festzustellen, welche Flöze hier noch auftraten. Die Gewerken kamen dem Verlangen der Bergbehörde nach und nahmen die beiden nördlichsten mit dem Stollen aufgeschlossenen Flöze in Bau. Da man aber von dem Ergebnis der Schurfarbeiten nicht allzu sehr befriedigt war, auch die in der Vergangenheit gebauten Flöze über der Stollensohle so gut wie verhauen und die übrigen Flöze nicht allzu baulohnend waren, beschlossen die Gewerken von Sternberg bereits Ende 1824, den alten weiter unten behandelten Haarmannsbäncker Sto1len, der 18,80 m (9 Lachter) tiefer als ihr eigener Stollen lag, wieder aufzuwältigen, um ihre Flöze durch diesen Stollen tiefer zu lösen. Die Gewerken von Haarmannsbanck erklärten sich mit der Absicht der Zeche Sternberg am 22. Dezember 1824 einverstanden, weil ihre eigene stillliegende Zeche dadurch ebenfalls wieder in Betrieb kam.
Die geplante Aufwältigung des Haarmannsbancker Stollens durch die Gewerkschaft der Zeche Sternberg kam aber nicht mehr zur Ausführung, weil sich ein Jahr später die Gewerkschaft mit der Gewerkschaft Haarmannsbanck und der Gewerkschaft des St. Georgen-Erbstollens zu Carl Friedrichs Erbstollen konsolidierte. Die geplanten Arbeiten wurden erst von der konsolidierten Gewerkschaft Carl Friedrichs Erbstollen ausgeführt.
An der Zeche Sternberg waren bei der Konsolidation im Jahre 1825 folgende Gewerken beteiligt:
1. Konrad Heinrich Niermann gen. Kosthaus in Welper 21 1/3 Kuxe,
2. Eheleute Karl Friedrich Gethmann und Maria Theresia,
geb. Köhler in Blankenstein . . 69 1/3 Kuxe
3. Eheleute Kaufmann Friedrich Wilhelm Liebrecht und
Julie, geb. Daubenspeck in Ruhrort 16 Kuxe
4. Eheleute Justizkommissar Bernhard Heinrich Ludwig
Wünnenberg und Eleonore, geb. Gethmann in Blankenstein 10 2/3Kuxe
5. Friederike von Elverfeldt, geb. von Schwachen-
berg auf Haus Steinhausen 5 1/3 Kuxe
6. Kaufmann Johann Heinrich Wiesmann in Hattingen 1 7/9 Kuxe
7. Witwe Friedrich Wilhelm Wiesmann, geb. Katharina
Elisabeth Eymaunin Hattingen 1 7/9 Kuxe
8. Friedrich Wilhelm Eymann in Hattingen 1 7/9 Kuxe
zusammen ………………………………………………………………………… 128 Kuxe.
Text entnommen ………………………….
Schreibe einen Kommentar