• Zum Inhalt springen
  • Zur Fußzeile springen

Stiepeler Verein für Heimatforschung e.V.

Der Stiepeler Verein für Heimatforschung in Bochum beschäftigt sich mit der plattdeuschen Sprache, mit der Geschichte von Stiepel, Personen & Straßen.

Kopfzeile rechts

MENUMENU
  • Start
  • Über uns
    • Vereinsgeschichte
    • Eindrücke
    • Unterstützer & Vereine
    • Veröffentlichungen
    • Pressespiegel
    • Mitglied werden
  • Stiepel
    • Straßen
    • Persönlichkeiten
    • Bauwerke
    • Gastwirtschaften
    • Bergbau
    • Stadtpläne
    • Was es sonst noch gibt
  • Arbeitskreise
    • Geschichte
    • Plattdeutsch
    • Pfingstblume
    • Mundarttheater
    • Foto und Medien
  • Pfingstblume
    • Geschichte der Pfingstblume
    • Geschichte der Zeche
    • Der Anfang der Sanierung
    • Bautagebuch
      • Erster Eintrag
      • Zweiter Eintrag
      • Dritter Eintrag
      • Vierter Eintrag
      • Fünfter Eintrag
      • Sechster Eintrag
      • Siebter Eintrag
      • Achter Eintrag
    • Einweihung des sanierten Gebäudes
    • Pressespiegel 2004 / 2005
    • Pfingstblume-Café
  • Termine
  • Newsletter

Gahlenscher Kohlenweg

22. Juli 2019 von Wilhelm Hensing Kommentar verfassen

 

Gahlenscher Kohlenweg

Gahlenscher Kohlenweg

Der Gahlensche Kohlenweg gilt neben den alten Königswegen als eine  der ersten befestigten Straßen und erste Nord – Süderschließung  unserer Region. Von den ehemaligen Zechen Preußisch Zepter (Königlicher Kohlberg) und Friedrich(Müser’s Kohlberg) nahe des einzigen noch im Ruhrgebiet existierenden aus Ruhrsandstein gebauten Malakowturmes der ehemaligen Zeche Friedrich, später Brockhauser Tiefbau im Friedrichstal ausgehend , führte er  auf einer Länge von ca. 30 km zunächst über die Nachtigallstraße, die Krockhausstraße die Kemnader Straße über Weitmar, Hamme  nach Eickel, über die Emscher bei Crange und dann in Richtung Buer und Polsum zur Lippe. 1767 wurde  dort in Gahlen , einem Ortsteil der Gemeinde Schermbeck im heutigen Kreis Wesel das „Kohlhaus“  errichtet. Es diente zur Verwaltung der Transportbetriebes auf der Lippe und als Wohnhaus für die Beamten. Das Kohlhaus wurde in der Erweiterungsphase des Datteln-Hamm Kanals  um den  Wesel-Datteln-Kanal (Lippe Seitenkanal)   abgerissen.

Heute zeigt eine Stele aus Stahl  den ehemaligen Standplatz des Hauses an und symbolisiert die damalige Schnittstelle zwischen Land- und Wassertransportweg für Kohle und Industriegüter zum Rhein hin.

Da sich die Schiffbarmachung der Ruhr verzögert hatte und der Kohleabsatz der Zechen im Bochumer Süden gefördert werden sollte, stellte der Blankensteiner Lehrer und spätere Berggeschworenen Johann Wilhelm Müser  1765 das Projekt eines Kohlenweges von Stiepel zur Lippe vor. Die Lippe war zu dieser Zeit  schon schiffbar, erlaubte  die Rohstoffversorgung des zu Preußen gehörenden Herzogtums Kleve auf dem Wasserwege und damit im Gegensatz zum Landtransport bei den damaligen schlechten Wegeverhältnissen einen schonenderen und wirtschaftlicheren Transport in entferntere Absatzgebiete. Der Kohletransport auf der Ruhr zu den am Rhein gelegenen preußischen Territorien  wurde erst nach Errichtung der Ruhrschleusen möglich (die Blankensteiner Schleuse  als 13. von 16 um 1776).

Müser selbst war zu dieser  Zeit neben Zechen in anderen Orten Haupt- oder sogar Alleingewerke an 7  Zechen allein in Stiepel (Friedrich, Haarmanns Banck, Ignatius, Krockhaus, Georg, St. Theodor) und hatte somit kein unbeträchtliches   wirtschaftliches Eigeninteresse an dem Ausbau des vorgeschlagenen Kohletransportweges.
Der preußische Staat befürwortete das von Müser vorgestellte Projekt und  die  märkische Bergkasse stellte 190000 Taler als Kredit  bereit.   Müser wurden  die Transportgeschäfte als Generalunternehmer übertragen.

Den Bau und die Instandhaltung sollten auf behördliche Anordnung hin die Bauerschaften, die der Weg durchlief,  übernehmen.
(Bild)
Die Strecke selbst erfüllte ihre vorgesehene Funktion als Kohlentransportweg nur kurze Zeit mehr schlecht als recht  und die beförderten Mengen erreichten eigentlich nie den erwarteten und erhofften  Umfang. Sie ist aber  als frühe Planung und Ausführung  eines Teilstückes des Verkehrs- und Transportwegenetzes  in der industriegeprägten  Region zu sehen.  Straßennamen wie Kohlenstraße und Gahlensche Straße in der näheren Umgebung lassen auch heute noch den damaligen Straßenverlauf in etwa erkennen.
1770 fertiggestellt konnte der Gahlensche Kohlenweg die in ihn gesetzten Hoffnungen aber  nie im vollen Umfang  erfüllen und kämpfte immer mit absoluter Ertragsschwäche. Allein die Instandhaltungskosten waren immens. Sie,  die hohen Straßengebühren, die relativ langen Transportzeiten, der schlechte Nutzungsgrad der Wagen und die hohen Reparaturkosten an den Wagen  führten dann 1771 auch zum wirtschaftlichen Bankrott des vom Lehrer zum Transportunternehmer avancierten Kohlenentrepenneurs  und Blankensteiner Bürgers Johann Wilhelm Müser .

Mit der Einführung der Ruhrschifffahrt nur 10 Jahre später verlor der mit hohen Erwartungen und Hoffnungen begonnene Kohlentransportweg  seine Bedeutung. da sich der Transport auf den Ruhraaken als wirtschaftlich ergiebiger gestaltete.  Die Verbindung verfiel zusehends und der Gahlensche Kohlenweg war Geschichte. Erst nach der Aufhebung der alten territorialen Grenzen 1815 nach dem Sieg über Napoleon wurden im Rahmen des preußischen Kunststraßenbaus weitere Befestigungsarbeiten eingeleitet. Zwischen 1849 und 1854 folgte schließlich der Ausbau zur Dorstener Chaussee.

Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 und des damit verbundenen  Projektes „Kunststraße wird Straße der Kunst“, an dem mehrere Kunstvereine (Gelsenkirchen, Hattingen und Dorsten) sowie eine Bochumer Galerie und der Förderverein “Unser Fritz”   teilnahmen, erfolgte unter Leitung des  Künstlers und Ideengebers  der Künstlerzeche “Unser Fritz” Helmut Bettenhausen  ein  Bodenaustausch, bei dem Boden von “Unser Fritz” zum Ausgangspunkt des Kohlenweges  in Stiepel (Halde der Zeche “Pfingstblume), von dort eine etwa gleichgroße Menge Haldenmaterial zur Stele in Gahlen und von dort wiederum die etwa gleichgroße Menge Erdreich zurück zum Ausgangspunkt “Unser Fritz ” gebracht  und damit der Kohletransport symbolisch nachgestellt wurde.

Die vor mehr als 200 Jahren angelegte künstliche Straße wurde durch mehrere Kunstwerke der beteiligten Künstlergruppen thematisiert und  ihr ursprünglicher Verlauf durch verschiedene Aktionen und Objekte  vor Ort  erlebbar gemacht. So  sollte die Entwickelung des Ruhrgebietes vom werdenden   Industriegebiet zur stetig wachsenden Kulturmetropole  aufgezeigt werden.

 

Empfehlenswerte Literatur zum Thema :

Der Gahlensche Kohlenweg , Arbeitsgemeinschaft “Geschichte des Bergbaus im Hattinger Raum”

 

Informationstafel

enthüllt am 14. Januar 2020 von Bezirksbürgermeister Breitkopf für den Bezirk Süd,

Herrn Fründ, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Süd

Vorstand,  Mitgliedern und befreundeten Knappen  des Knappenvereines Schlägel & Eisen Stiepel-Dorf 1884,

Vorstand und Mitgliedern des Stiepeler Vereins für Heimatforschung e.V.

PD. Dr. Dietmar Bleidick

 

Kategorie: Bergbau Stichworte: Friedrichstal, Gahlen, Infrastruktur, Kohletransport, Müser, Stiepel

Über Wilhelm Hensing

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Footer

Verein

  • Vereinsgeschichte
  • Veröffentlichungen
  • Pressespiegel
  • Eindrücke
  • Unterstützer & Vereine
  • Mitglied werden

Stiepel

  • Straßen
  • Bauwerke
  • Persönlichkeiten
  • Gastwirtschaften
  • Bergbau
  • Stadtpläne
  • Was es sonst noch gibt

Termine

  • Unsere Termine. Unser Programm.
  • Pfingstblume-Café

Arbeitskreise

  • Geschichte
  • Plattdeutsch
  • Pfingstblume
  • Mundarttheater
  • Foto und Medien

Pfingstblume

  • Pfingstblume-Café
  • Vereinigte Pfingstblume
  • Bautagebuch

Kleingedrucktes

  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Alle akzeptieren

Speichern

Nur essenzielle Cookies akzeptieren

Individuelle Datenschutzeinstellungen

Cookie-Details Datenschutzerklärung Impressum

Datenschutzeinstellungen

Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies. Sie können Ihre Einwilligung zu ganzen Kategorien geben oder sich weitere Informationen anzeigen lassen und so nur bestimmte Cookies auswählen.

Alle akzeptieren Speichern

Zurück Nur essenzielle Cookies akzeptieren

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.

Cookie-Informationen anzeigen Cookie-Informationen ausblenden

Name
Anbieter Eigentümer dieser Website
Zweck Speichert die Einstellungen der Besucher, die in der Cookie Box von Borlabs Cookie ausgewählt wurden.
Cookie Name borlabs-cookie
Cookie Laufzeit 1 Jahr

Inhalte von Videoplattformen und Social-Media-Plattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Einwilligung mehr.

Cookie-Informationen anzeigen Cookie-Informationen ausblenden

Akzeptieren
Name
Anbieter Google
Zweck Wird zum Entsperren von Google Maps-Inhalten verwendet.
Datenschutzerklärung https://policies.google.com/privacy
Host(s) .google.com
Cookie Name NID
Cookie Laufzeit 6 Monate

Datenschutzerklärung Impressum