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Stiepeler Verein für Heimatforschung e.V.

Der Stiepeler Verein für Heimatforschung in Bochum beschäftigt sich mit der plattdeuschen Sprache, mit der Geschichte von Stiepel, Personen & Straßen.

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Wasserversorgung in Stiepel

6. Januar 2022 von Andreas Kommentar verfassen

Seit jeher gab es in Stiepel die Eigenversorgung mit Brunnenwasser an nahezu jedem Haus, viele Bauernhöfe hatten gleich zwei Brunnen, einen außerhalb und einen innerhalb des Hofgebäudes. Doch auf die Höhe des Grundwasserspiegels angewiesen zu sein, hatte seine Schwächen. So finden wir in der Schulchronik der Schule in Stiepel-Dorf für das Jahr 1905 unter dem Stichwort „Die Wasserversorgung in der Gemeinde“ folgenden Eintrag:

In dem höher gelegenen Teil unserer Gemeinde herrschte bis zum Jahre 1905 in den Sommermonaten regelmäßig ein empfindlicher Wassermangel, der sich besonders im Sommer 1904 zeigte. Von dem in der Nähe der Schule Haar gelegenen Bassin des Bochumer Wasserwerkes konnte nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Gemeinde mit Wasser versorgt werden. Daher hat sich die Gemeinde veranlaßt gesehen, dem Verband der um Bochum liegenden Landgemeinden (Dahlhausen, Linden, Weitmar, Hamme, etc.) zwecks Errichtung eines neuen Wasserwerkes beizutreten. Von zwei bienenkorbähnlichen Behältern des Wasserwerkes (Verbandswasserwerk) die auf dem höchsten Punkt der Gemeinde Stiepel errichtet sind, können alle Teile der Gemeinde mit Wasser versorgt werden.

In der damaligen Stadt Bochum gab es bereits ab 1871 ein Städtisches Wasserwerk, in den um Bochum herum liegenden selbständigen Landgemeinden aber nicht. Daher schlossen sich zehn Gemeinden der damaligen Landkreise Bochum, Gelsenkirchen und Hattingen am 14. Mai 1902 auf Initiative und unter Führung des Landrats Karl Gerstein zum „Verbands-Wasserwerk G.m.b.H.“ zusammen. Neben der eigentlichen Versorgung mit Trinkwasser war die öffentliche Gesundheitsfürsorge im schnell wachsenden Industriegebiet eine wesentliche Motivation für die Gründung des Wasserwerks. Der Sitz der neuen Gesellschaft war zunächst die Gemeinde Hamme, nach mehreren Umzügen dann ab 1925 Weitmar. Die Gewinnung des Trinkwassers erfolgte im Ruhrtal. Durch Druck-Rohrleitungen wurde das Wasser in Hochbehälter befördert, aus denen es in die Versorgungsleitungen der einzelnen Gemeinden verteilt wurde.

Das zu diesem Zeitpunkt bestehende Bochumer Wasserwerk kaufte das Grundstück für sein sogenanntes Hochbassin an der Ecke Kemnader-/Haar-/Kosterstraße im Jahr 1896 dem Landwirt Schulte-Schüren ab. Dieses Hochbassin war eine Art Zwischenstation und diente zum Aufbau des nötigen Drucks auf dem Weg des Wassers von der Ruhr in die damalige Stadt Bochum. Die Gemeinde Stiepel wurde daraus NICHT versorgt.

Der am 14. Mai 1902 geschlossene Gesellschaftsvertrag des neu gegründeten Wasserwerks verrät uns die wesentlichen Fakten:

Gesellschaftsvertrag "Verbands-Wasserwerk" 1902
Gesellschaftsvertrag “Verbands-Wasserwerk” 1902

Die Hochbehälter wurden erreichtet in Weitmar und Harpen als oberirdische Gebäude, in Stiepel als „Erd-Hochbehälter“. Dazu später mehr. Aus den Protokollen der Stiepeler Gemeindevertretung können wir eine kleine Chronologie zusammenstellen:

14. Mai 1902: „… wurde beschlossen: Die Gemeinde Stiepel betheiligt sich an dem neuen Wasserwerk der Consortialgemeinden unter der Bedingung, daß von diesem Wasserwerk die ganze Gemeinde Stiepel mit Wasser versorgt werden kann und die Gemeinde Stiepel das Wasser zu denselben Preisen wie jede andere Gemeinde des Consortiums erhält und das Zuleitungsrohr durch die ganze Gemeinde bis zur Endgrenze von Seiten des Consortiums gelegt wird.“

25. Juli 1902: „Für das dem Verbands-Wasserwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung zu Hamme, aus der Landesbank der Provinz Westfalen bewilligte Darlehn von 2.500.000 Mark … nebst den Zinsen, übernimmt (hierdurch) die Gemeinde Stiepel mit den Gemeinden Dahlhausen, Eickel, Grumme, Günnigfeld, Hofstede, Hordel, Linden und Weitmar selbstschuldnerische Bürgschaft dergestallt, daß jede dieser Gemeinden sich nur für den ihrem jeweiligen … Antheile am Stammkapitale der obigen Gesellschaft von 176000 Mark entsprechenden Theile des Darlehns verbürgt.“

22. Mai 1903: „Der Tagesordnung wurde vom Gemeindevorsteher Pläne und Kostenanschläge zur Verlegung von Wasserleitungsrohren vorgelegt und zwar für die Strecke von der Anschlußstelle zwischen Anstreichermeister Heinrich Hasenkamp und Friedrich Finke nach Zahrbach – Wirt Röder – bis Berginvalide Heinrich Kroniger in Brockhausen ca 1100 m; ferner von Wirt Friedrich Frische ca 900 m in östlicher Richtung über den Bergkamm. Gemeindevertretung beschloß Offerten über Rohrlieferung etc. einzuziehen.“

Wir können zusammenfassen, dass nach Gründung im Jahr 1902 ab 1903 mit dem Bau des Leitungsnetzes begonnen wurde und ab 1905 dann tatsächlich Wasser innerhalb der Gemeinde Stiepel verteilt wurde. Man kann das heute noch an vielen Häusern erkennen: Vor diesem Zeitpunkt errichtete ältere Häuser besitzen einen Brunnen, danach errichtete nicht mehr.

Auf einem Bebauungsplan aus dem Jahr 1967 (Quelle: www.o-sp.de/bochum/plan=44509) sind neben den beiden deutlich erkennbaren neuen Behältern an der Ministerstraße die beiden Erdbehälter unmittelbar darunter noch eingezeichnet (rot eingekreist):

Bebauungsplan Mittelstiepel 1967
Bebauungsplan Mittelstiepel 1967

Auf einem historischen Foto mit Blick vom Henkenberg in Richtung Ministerstraße / Auf der Egge kann man die beiden Erdbehälter erkennen (rot eingekreist):

Stiepeler "Erd-Hochbehälter" vom Henkenberg aus
Stiepeler “Erd-Hochbehälter” vom Henkenberg aus

Und auf einer Nahaufnahme sieht man, was mit „Erdbehälter“ gemeint ist:

Stiepeler "Erd-Hochbehälter" an der Ministerstraße
Stiepeler “Erd-Hochbehälter” an der Ministerstraße

Dadurch, dass das Bochumer Wasserwerk seinen Hochbehälter ebenfalls in Stiepel hatte, kam es zu der aus heutiger Sicht vielleicht seltsamen Konstellation, dass es in Stiepel zwei Wassernetze gab, die miteinander nicht verbunden waren. Dies ergab sich einfach durch die geographischen Gegebenheiten mit dem höchsten Punkt der heutigen Stadt Bochum. Auf einer Übersichtskarte aus dem Jahr 1928 (d.h. 1 Jahr vor der Eingemeindung Stiepels nach Bochum) lassen sich die getrennten Versorgungsnetze und die ineinander verwobenen Versorgungsgebiete der beiden Wasserwerke gut erkennen (Quelle: Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Karte A-17365 „Wasserversorgung der Stadt Bochum und der umliegenden Gemeinden 1928“). Das Versorgungsgebiet des Bochumer Wasserwerks ist in rot, das des Verbands-Wasserwerks in gelb dargestellt:

Karte des Landesarchiv NRW: Wasserversorgung in Bochum
Karte des Landesarchiv NRW: Wasserversorgung in Bochum

Auf der Vergrößerung des Stiepeler Gebietes sind die beiden parallel verlegten Netze gut zu erkennen: das Leitungsnetz des Bochumer Wasserwerks ist in blau, das des Verband-Wasserwerks in rot dargestellt. Ebenfalls eingezeichnet sind die jeweiligen Hochbehälter:

Wassernetze in Stiepel (Ausschnitt)
Wassernetze in Stiepel (Ausschnitt)

Nach den Eingemeindungen des Jahres 1929 blieben die beiden Versorgungsnetze zunächst bestehen. Durch die aus dem Besitz der Gemeinden übertragenen Gesellschaftsanteile des Verband-Wasserwerks besaß die Stadt Bochum 68,25 % des Gesellschaftskapitals. Um das unwirtschaftliche Nebeneinander der beiden Wassernetze zu beenden, machte die Stadt Bochum ihren Einfluss geltend und sorgte für die Herstellung einer Verbindung beider Rohrnetze. Zu einer vollständigen Verschmelzung mit dem Wasserwerk der Stadt Bochum kam es aber zunächst nicht, da nach den Eingemeindungen weiterhin die damaligen Städte Wanne-Eickel und Wattenscheid beteiligt waren. Die beiden neuen Wasserbehälter an der höchsten Stelle Bochums an der Ministerstraße wurden in den Jahren 1961/1962 errichtet.

Kategorie: Was es sonst noch gibt Stichworte: Hochbehälter, Stiepel, Wasserversorgung, Wasserwerk

Über Andreas

Meine Name ist Andreas und ich veröffentliche Interessantes über Stiepeler Geschichte.

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