Stiepel
Kohlenplatz der Zeche Anna Catharina
Kosterbrücke
Um die in Stiepel geförderten Rohstoffe wie Kohle und Eisenstein nicht über weite Umwege wie z.B. die schon bestehende Hattinger Ruhrbrücke zur gerade eröffneten Henrichshütte transportieren zu müssen, wurde neben der ebenfalls existierenden und dem Personenverkehr dienenden Koster Fähre eine Lastenfähre konzipiert, die an einem Drahtseil über die Ruhr geführt wurde.
Bestand Landesarchiv NRW Abt. Rheinland
Mit Fertigstellung der Schleusen zwischen Langschede und Duisburg Ruhrort und der folgenden Aufnahme der Ruhrschifffahrt, deren Haupttransportgut flußabwärts Salz aus dem Raum Unna sowie Steinkohle war, wurden an den Ruhrufern Kohleniederlagen angelegt. Mit Errichtung der Henrichshütte als Hauptabnehmer der Rohstoffe aus dem Stiepeler Raum verlor zumindest die Kohlenniederlage an der Kost an Bedeutung, da der Absatz per Boot bedingt durch unregelmäßige Befahrbarkeit der Ruhr mittels Ruhraaken mehr und mehr nachließ und das sich rasch entwickelnde Eisenbahnnetz in der aufblühende Industrieregion Ruhrgebiet der Ruhrschiffahrt schon frühzeitig für Konkurrenz sorgte. Der Direktor der Henrichshütte Roth brachte dann auch schon vor Inbetriebnahme der Henrichshütte den Wunsch nach dem Bau einer Bahnstrecke vor. Wenn auch für die damalige Zeit die in unmittelbarer Umgebung angenommenen Eisenerz- und Steinkohlevorkommen als ausreichend angesehen wurden, so musste doch der für die Stahlerzeugung erforderliche Kalkstein herangeschafft und ein wirtschaftlicher Transport der Erzeugnisse zu den Märkten sichergestellt werden.
Oberbergrat Freiherr vom Stein beantragte nach Ausarbeitung durch den späteren Bergrat Eversmann vom Bergamt zu Wetter nach ersten erfolgreichen Versuchen im Januar 1787 den Bau der ersten kontinentaleuropäische Eisenbahnlinie von den Baaker Zechen zur Kohlenniederlage im Rauendahl an der Ruhr hin , denen schnell weitere folgten. Wie viele der technischen Einrichtungen dieser Zeit basierte diese neue Technik auf englischen Entwicklungen., die Eversmann auf einer Bereisung Englands zuvor studiert hatte.
Allein drei Linien, auf denen die Wagen zunächst von Pferden und auf der Bahn der Zeche Carl Friedrich von Dampflokomotiven gezogen wurden ,
- die der Zeche Treue im Rauendahl,
- der Zeche Alte Mann, am Fuße des Henkenberges gelegen und
- die Linie der Zechen Carl Friedrich und weiterer im Friedrichstal gelegener Betriebe
mündeten im Kohlenmagazin an der Kost, so daß die Projektierung einer festen wasserstands- und witterungsunabhängigen schienengebundene Verbindung über die Ruhr zu einem festen Abnehmer nur eine logische Folge war.
Ab 1872 wurden dann im Anschluß an die Dampfhaspelstrecke von Carl Friedrich Erbstollen zwischen dem Friedrichstal und der Henrichshütte Dampflokomotiven eingesetzt
Daher wurde schon sehr früh der Bau einer Brücke geplant. Ob der untenstehende Entwurf letztendlich auch zur Ausführung gekommen ist, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, zeigt aber die prinzipielle Technik der zum Einsatz gekommenen Holzbrücke.
Es liegen noch weitere frühere Entwürfe vor.
Bestand Landesarchiv NRW Abt. Rheinland
Siehe auch https://www.hvb-stiepel.de/2016/11/01/kosterstrasse-kosterbruecke/
Malakoffturm Brockhauser Tiefbau
Station 40 (alt 25) des Bergbauwanderweges
Koordinaten · 51° 25′ 52,8″ N , 7° 12′ 17″ O .
Die Zeche Brockhauser Tiefbau entstand am 1.April 1873 durch die Konsolidation von 5 Zechen
Die Anzahl der Kuxe wurde auf 1000 festgelegt. Daran hatten die beteiligten Zechen folgende Anteile.
Zeche Friedrich (verliehen 1752 und 1856) 421
Preußisch Zepter (verliehen 1858) 228
Diebitsch (verliehen am 1846 und 1846) 171
Vereinigte Treue und Amsterdam (verliehen 1749 und 1842) 129
Ignatius (verliehen 1819) 34
Glückswinkelburg (Feld oberhalb St.Matthias Erbstollensohle) (1845) 17
Die Angaben und Daten wurden der Bekanntmachung des Königlichen Oberbergamtes Dortmund im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg mit Datum 7.Juli 1875 entnommen.
Hinweis auf weiterführende Information
Eine sehr gute und ausführliche Darstellung der Entwicklung , Bedeutung, Funktion und Architektur der Malakowtürme (von Walter Buschmann) ist auf der Seite Rheinische Industriekultur unter folgendem Link veröffentlicht.
Malakowtürme (rheinische-industriekultur.de)
Alter Stolln
Kemnader Mühle
Die Kemnader Mühle ist auch unter Langenbachs Mühle, benannt nach dem letzten Müller der zum Hause Kemnade gehörigen Mühle, bekannt.
Kemnader Brücke
Eisenerzfeld Stolberg I, Schacht David
Alte Fähre
Das heute noch stehende und mittlerweile als Restaurant genutzte Gebäude wurde 1868 von Friedrich Westerberg erbaut. Sein Sohn Wilhelm Westerberg errichtete die Ausflugsgaststätte Westerberg im Friedrichstal , die heute noch als Restaurant unter dem Namen “Waldhaus” betrieben wird.
Seine Frau Lisette heiratete nach seinem Tode 1879 den Bauunternehmer Gustav Diergardt.
Deren Sohn übernahm dann später die Gaststätte, die unter dem Namen “Alte Fähre” bis in die 60er Jahre zwar über Stiepel hinaus bekannt war, aber in Stepel eher mit dem Namen und Gesicht des letzten Fährmanns Gustav Diergardt verbunden war. Der Preis für eine Überfahrt betrug in in den 50er Jahren 10 Pfg. Auf der Blankensteiner Seite wartende Fahrgäste machten durch Klopfen mit einem metallenen Schlägel an eine in den Boden gerammte Eisenschiene und dem Ruf “Fährmann hol über” auf sich aufmerksam.