Stiepel
Steinkohlenzeche Treue Oberstollen (1750-1810)
Steinkohlenzeche Carl Friedrichs Erbstollen, Flöz Georg Nr. 4
Steinkohlenzeche Glückswinkelburg
Der Leinpfad
Blankensteiner Schleuse
Dampfeisenbahn
Kohlenschleppbahn
Ausstellung “Ignatius Geitel”
Der Stiepeler Heimatverein setzt seine Ausstellungsreihe „Vergessene / Verstorbene Künstler aus Stiepel“ ab Sonntag, 23. August 2020 im Pfingstblümchen an der Brockhauser Straße 126 fort. Vorgestellt werden Ausschnitte aus Leben und Werk von Ignatius Geitel (1913 – 1985), der ab 1951 Atelier und Lebensmittelpunkt in Stiepel auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Carl Friedrich Erbstollen an der Ecke Kemnader-/ Markstraße hatte. Sein künstlerisches Schaffen begann im Alter von 16 Jahren. Nach dem Besuch der „Maler- und Bildhauerklasse“ der Essener Folkwangschule und der „Meisterklasse Glasmalen“ an der Werkskunstschule Trier ließ er sich in den 1930er Jahren von seinem expressionistischen Vorbild Edvard Munch inspirieren, litt mit seinem künstlerischen Werk aber unter den nationalsozialistischen „Säuberungen“. Nach Kriegseinsatz und russischer Kriegsgefangenschaft verlagerte er seine künstlerischen Aktivitäten hin zur „Kunst am Bau“. Ignatius Geitel gehörte in den 1950er und 1960er Jahren zu den meistbeschäftigten Bochumer Künstlern im öffentlichen Raum und zu den wichtigsten Glaskünstlern überhaupt.
Die Eröffnung der Ausstellung findet im Rahmen des Pfingstblume-Cafés am 23. August um 15 Uhr statt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 27. September 2020 jeweils zu den Café-Öffnungszeiten, auf Anfrage auch zu gesonderten Terminen.
Aktualisierung: Die Ausstellung ist nochmals während des Apfelfestes am Samstag, 10. Oktober 2020 geöffnet.
Stiepeler Krug (von Hagen, Kemnader Straße 43)
Der Familienname „von Hagen“ ist seit über 230 Jahren in Stiepel etabliert. Unter den Gastwirtschaften gab es zwei mit diesem Namen, zusammen mit „Becker“, „Behrenbeck“, „Wengeler“ und „Schreier“, die als Gastwirtfamilien ebenfalls zweimal vertreten waren, wurden diese in der Stiepeler Historie nur von „Hasenkamp“ und „Haarmann“ übertroffen (drei- bzw. viermal).
Der erste in Stiepel geborene von Hagen war Diederich (1789 – 1859), seine Eltern sind aus dem heutigen Wuppertal zugewandert. Er erwirbt das in der sog. Markenteilung von 1786 dem Hof Schulte Kortwig (Brockhauser Straße) zugeordnete Waldstück östlich der heutigen Kemnader Straße / rund um die Sandfuhrstraße. Wann genau es verkauft und urbar gemacht wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, zumindest sind im Stiepeler Flurbuch des Jahres 1824 knapp 15 Preußische Morgen, also fast 38.000 m² als Acker-, Weide- und Hoffläche auf seinen Namen eingetragen. Das ursprüngliche kleine Hofgebäude ist heute noch als Haus Kemnader Straße 43 erhalten, es liegt unmittelbar an der Ecke Kemnader-/Sandfuhrstraße. Zu erkennen ist es an der direkt vorgebauten ehemaligen kleinen Tankstelle, die heute von einem Autohändler genutzt wird. Auf dem Kartenausschnitt sind zu erkennen: Hauptstraße (Kemnader Straße), Hertastraße (Krockhausstraße) und Hagenstraße (Sandfuhrstraße). Rot eingekreist ist das beschriebene Stammhaus der Familie.
Diederich von Hagen war Bergmann von Beruf, der recht große Kotten wurde „nur“ nebenbei bewirtschaftet. Genauso setzten es sein Sohn Wilhelm (*1831) und sein Enkel Wilhelm (*1856) fort. Erst in der vierten Generation änderte sich mit Heinrich von Hagen (*1910) der ausgeübte Beruf. Durch Erbteilung und Verkäufe verkleinerte sich der Kotten, Heinrich verdiente seinen Lebensunterhalt daher als Viehhändler, nach dem 2. Weltkrieg zusätzlich als Obsthändler. Im Jahr 1961 begründete er ein neues berufliches Standbein, indem er ein Gebäude für eine Gastwirtschaft, den „Stiepeler Krug“, errichtete.
Unmittelbar neben seinem Kotten an der Kemnader Straße betrieb er zusammen mit seiner Frau Else, geb. Stracke (*1910) die Gastwirtschaft samt Hotel -mit 11 Zimmern- bis zu seinem Tod 1973. Else von Hagen betrieb im alten Haus nebenbei ein kleines Lebensmittelgeschäft. Die Gastwirtschaft wurde von deren Tochter Elsa von Hagen (*1935) wiederum bis zu ihrem Tod im Jahr 1987 fortgeführt, seitdem ist das Gebäude im Wesentlichen ungenutzt. Nur im Keller wird ein Schießstand regelmäßig von einer Kompanie des Weitmarer Schützenvereins genutzt. Zwischendurch gab es Versuche, eine neue Gastwirtschaft anzusiedeln, diese blieben aber erfolglos.
Wie eingangs erwähnt, gab es in Stiepel zwei Gastwirtschaften mit dem Familiennamen von Hagen. Neben dem oben erwähnten Heinrich von Hagen und seinem „Stiepeler Krug“ (ab 1961) gab es 100 Meter weiter südlich etwa ab 1919 die „Schenkwirtschaft Heinrich von Hagen“ (*1877), über diesen Link geht es direkt zur Wirtschaft des zweiten (älteren) Heinrich von Hagen.