Vielen Stiepelern ist die Wirtschaft „Zum Wilhelmstein“ besser bekannt unter dem Namen der langjährigen Betreiberfamilie Bock. Das Baujahr des Hauses und damit der Beginn der von vornherein vorgesehenen Nutzung als Gastwirtschaft sind anhand von Metallziffern am Gebäude ablesbar: 1864. [Read more…] about Zum Wilhelmstein (Gräfin-Imma-Straße 212)
sondermann
Zum Altdeutschen (Meier-Bäumer, Brockhauser Straße 14)
Das Haus mit Gastwirtschaft im historischen Stiepeler Ortskern an der heutigen Brockhauser Straße 14 wurde im Jahr 1868 durch den Schiffsbauer Friedrich-Wilhelm Sondermann (1842 – 1889) und seiner Frau Lisette Alwine (1842 – 1905), geborene Kamplade errichtet. Weil der Junggesellenverein „Altdeutsch“ dort gegründet wurde, hatte sich der Name „Zum Altdeutschen“ etabliert. Nach dem Tod von Sondermann im Jahr 1889 wurde die Wirtschaft zunächst von seiner Witwe fortgeführt, und zwar solange, bis die Tochter Friederike Mathilde Sondermann (1869 – 1943) den Bäckermeister Wilhelm Diedrich Meier (1866 – 1901) aus Lütgendortmund heiratete und die Konzession für den Betrieb einer Schankwirtschaft im Juni 1899 auf ihn übertragen wurde. Die beiden hatten sieben Kinder, als Wilhelm Meier bereits im Jahr 1901 starb.
Die Witwe Sondermann/Meier heiratete daraufhin im Jahr 1903 in zweiter Ehe den genau gegenüber wohnenden Landwirt Georg Voskuhl. Fortan wurde die Wirtschaft unter dem Namen „Restaurant Zum Altdeutschen von Georg Voskuhl“ als Nebenerwerb weitergeführt. Das Haus blieb aber nicht im Besitz von Georg Voskuhl, vielmehr gingen das Gebäude und der Betrieb der Gastwirtschaft im Jahr 1925 auf einen Sohn aus erster Ehe, Wilhelm Meier jun. (1890 – 1958) und seine Ehefrau Hedwig, geb. Voskuhl (1891 – 1930) über. Eine Schwester von Wilhelm Meier jun., Alma Anna Meier (1887 – 1967) heiratete übrigens im Jahr 1914 Wilhelm Freese, den Schreiner und Gastwirt aus der Voßkuhlstraße.
Nach dem Tode seiner Frau Hedwig im Jahr 1930 ging Wilhelm Meier jun. 1931 eine zweite Ehe ein. Mit Adele, geb. Fernholz, betrieb er die Wirtschaft bis zu seinem Tod im Jahr 1958. Dann übernahm die Tochter Ilse Meier (1926 – 2006) gemeinsam mit ihrem Ehemann Kurt Bäumer (1928 – 2002) den Betrieb. Seitdem war der Betrieb nur unter dem Namen Meier-Bäumer geläufig. Zusätzlich zur Gastwirtschaft war bis in die 1960er Jahre im Obergeschoss ein Saal untergebracht, im Erdgeschoss war ab Mitte der 1930er Jahre eine Poststelle untergebracht, die zuletzt (bis 1965) von Ilse Bäumer geleitet wurde.
Nachdem die Gastwirtschaft über vier Generationen von derselben Familie betrieben wurde, wurde sie ab 1992 verpachtet. Ca. 2006/2007 wurde der Betrieb eingestellt, im Jahr 2008 erfolgte ein Umbau der Wirtschaft und der ehemaligen Poststelle zur Wohnung, ein Anbau wurde abgerissen.