Bergbauwanderweg
Tagebau Silberkuhle
Silberkuhle, Bleierzfeld
Muter des Feldes Silberkuhle ist der Kaufmann Philipp Würzburger in Bochum, der die Mutung am 7./8. Januar 1864 zu 1 Fundgrube und 1200 Quadratmaßen einlegte. Nach der Mutung lag der Fundpunkt in dem auf der Anlage 2 angegebenen Hülsberge in der soge-nannten Silberkuhle in Brockhausen bei Stiepel, und zwar auf Buschgrund des Landwirts Hofstiepel in Brockhausen. Würzburger gab an, dass der Fundpunkt gleich sei mit demjenigen der gelöschten Mutung Krönungstag.
Die Fundesbesichtigung hatte schon am 26. Oktober 1863 im Anschluss an die Besichtigung des Fundes der oben behandelten Bleierzmutung Stiepel statt gefunden. Würzburger hatte am genannten Tage den Revierbeamten nach dem östlich des Fundpunktes der Mutung Stiepel gelegenen Hülsberg geführt und hier in einem alten Steinbruch auf Buschgrund des Landwirts Hofstiepel in Brockhausen einen rund 2,50 m tiefen Schurf mit dem Bemerken vorgewiesen, dass in ihm ebenfalls Bleiglanz erschürft sei, wodurch die Verbreitung des ge- muteten Minerals in dem damals begehrten Geviertfelde Stiepel nachgewiesen werden sollte.
Der Schurf lag etwa 4 Lachter (8,40 m) nördlich vom Fundpunkt der gelöschten Mutung Krönungstag im Ausgehenden eines unregelmäßig gelagerten Sandsteins. Auf der Sohle des Schurfes war eine 0,01—0,03 m mächtige Kluft festzustellen. Sie enthielt unregelmäßig eingesprengt Körner von Bleiglanz.
Am 9. Februar 1864 verfügte das Oberbergamt, daß das Vorkommen der Mutung Silberkuhle weiter aufgeschlossen werden musste.
Bei der neuen Fundesbesichtigung am 26. September1864 waren südlich des am 26. Oktober 1863 besichtigten Fundpunktes neue Aufschlüsse gemacht worden. Im nördlichen Stoß des Steinbruchs wurden in dem 4,70—5,65 m mächtigen Sandstein drei ziemlich parallel streichende Klüfte mit einem Streichen in der Stunde 11 nachgewiesen. Sie setzten gangartig auf und fielen mit 70—75° nach Osten ein. Die Entfernung zwischen der westlichsten und östlichsten Kluft betrug 1,88 m. Die Mächtigkeit der Klüfte schwankte zwischen 0,01 und 0,04—0,05 m. Alle drei Klüfte führten derben Bleiglanz in schmalen Schnüren und linsenförmigen Trümmchen, die bis zu 0,16 m Länge und 0,02 m Dicke erreichten. Stellenweise enthielt die mittlere Kluft eine lettige, mit Weißbleierz vermischte Ausfüllungsmasse. Nach Ansicht des Revierbeamten, der die Bauwürdigkeit des Vorkommens anerkannte, war die Kluft die gleiche, die am Fundpunkt entblößt war, und daher das Vorkommen gangartig.
Würzburger bat um die Verleihung eines Längenfeldes von 1 Fundgrube und 12 Maßen.
Die Schlußverhandlung, zu der niemand erschien, fand am 28. Oktober 1864 statt.
Die Verleihung des Bleierzbergwerks Silberkuhle erfolgte am 4. November 1864 zu 1 Fundgrube und 12 Maßen (790,91 m) mit der Vierung von je 3 ½ Lachtern (7,33 m) ins Hangende und Liegende an den Kaufmann Philipp Würzburger in Bochum, unbeschadet der Rechte der Eisensteinbergwerke Müsen VI und XI sowie der Steinkohlenbergwerke Carl Friedrichs Erbstollen, Diebitsch, Preußischer Zepter, Ignatius und Amsterdam.
Das Feld steht eingetragen beim Amtsgericht Bochum im Berggrundbuch Band 52, Blatt 142-151. Eigentümerin des Feldes ist die Gewerkschaft alten Rechtes des Bleierzbergwerks Silberkuhle. Als Gewerken stehen zur Zeit im Berggrundbuch folgende Personen eingetragen:
1. Kaufmann Philipp Würzburgerin Bochum . ……. . . . . . . . . . 32 Kuxe,
2. Landwirt Heinrich Große Rumbergin Bochum . .. .. . . . . . . . . .31 „
3. Kaufmann Moritz Würzburger in Bochum . . . . . . . . . . . . . 12 „
4. Kaufmann Benjamin Würzburger in Bochum ……. . . . . . . . . . 12 „
5. Kaufmann Levi Würzburger in Bochum . .. . . . . . . . . . . . 12 „
6. Kaufmann Franz Hackert in Bochum . . . . . . . . . . . . . . 10 „
7. Landwirt Georg Schulte Umberg in Stiepel . .. . . . . . . . . . . . 7 “
8. Landwirt Georg Große Munkenbeck in Stiepel . .. . . . . . . . . . . 4 “
9. Wirt Heinrich Grimberg jun. in Bochum, .. . . . . . . . . . . . . 4 “
10. Kaufmann Hermann Herz in Bochum . .. . . . . . . . . . . . . . . 4 “
zusammen 128 Kuxe.
Ein Repräsentant ist nicht bekannt.
In wesentlichen Teilen entnommen aus “Die Steinkohlenbergwerke der Vereinigten Stahlwerke A.-G.”
St.Georgen Oberstollen
Kemnader Mühle
Die Kemnader Mühle ist auch unter Langenbachs Mühle, benannt nach dem letzten Müller der zum Hause Kemnade gehörigen Mühle, bekannt.
Kemnader Brücke
Alte Fähre
Das heute noch stehende und mittlerweile als Restaurant genutzte Gebäude wurde 1868 von Friedrich Westerberg erbaut. Sein Sohn Wilhelm Westerberg errichtete die Ausflugsgaststätte Westerberg im Friedrichstal , die heute noch als Restaurant unter dem Namen “Waldhaus” betrieben wird.
Seine Frau Lisette heiratete nach seinem Tode 1879 den Bauunternehmer Gustav Diergardt.
Deren Sohn übernahm dann später die Gaststätte, die unter dem Namen “Alte Fähre” bis in die 60er Jahre zwar über Stiepel hinaus bekannt war, aber in Stepel eher mit dem Namen und Gesicht des letzten Fährmanns Gustav Diergardt verbunden war. Der Preis für eine Überfahrt betrug in in den 50er Jahren 10 Pfg. Auf der Blankensteiner Seite wartende Fahrgäste machten durch Klopfen mit einem metallenen Schlägel an eine in den Boden gerammte Eisenschiene und dem Ruf “Fährmann hol über” auf sich aufmerksam.