Steinkohlenzechen Treue Tiefer Stollen und Diebitsch
Stollenbetrieb Glücksburg
Steinkohlenzeche Ignatius (1763-1780, 1833-1841)
Tagebau Silberkuhle
Silberkuhle, Bleierzfeld
Muter des Feldes Silberkuhle ist der Kaufmann Philipp Würzburger in Bochum, der die Mutung am 7./8. Januar 1864 zu 1 Fundgrube und 1200 Quadratmaßen einlegte. Nach der Mutung lag der Fundpunkt in dem auf der Anlage 2 angegebenen Hülsberge in der soge-nannten Silberkuhle in Brockhausen bei Stiepel, und zwar auf Buschgrund des Landwirts Hofstiepel in Brockhausen. Würzburger gab an, dass der Fundpunkt gleich sei mit demjenigen der gelöschten Mutung Krönungstag.
Die Fundesbesichtigung hatte schon am 26. Oktober 1863 im Anschluss an die Besichtigung des Fundes der oben behandelten Bleierzmutung Stiepel statt gefunden. Würzburger hatte am genannten Tage den Revierbeamten nach dem östlich des Fundpunktes der Mutung Stiepel gelegenen Hülsberg geführt und hier in einem alten Steinbruch auf Buschgrund des Landwirts Hofstiepel in Brockhausen einen rund 2,50 m tiefen Schurf mit dem Bemerken vorgewiesen, dass in ihm ebenfalls Bleiglanz erschürft sei, wodurch die Verbreitung des ge- muteten Minerals in dem damals begehrten Geviertfelde Stiepel nachgewiesen werden sollte.
Der Schurf lag etwa 4 Lachter (8,40 m) nördlich vom Fundpunkt der gelöschten Mutung Krönungstag im Ausgehenden eines unregelmäßig gelagerten Sandsteins. Auf der Sohle des Schurfes war eine 0,01—0,03 m mächtige Kluft festzustellen. Sie enthielt unregelmäßig eingesprengt Körner von Bleiglanz.
Am 9. Februar 1864 verfügte das Oberbergamt, daß das Vorkommen der Mutung Silberkuhle weiter aufgeschlossen werden musste.
Bei der neuen Fundesbesichtigung am 26. September1864 waren südlich des am 26. Oktober 1863 besichtigten Fundpunktes neue Aufschlüsse gemacht worden. Im nördlichen Stoß des Steinbruchs wurden in dem 4,70—5,65 m mächtigen Sandstein drei ziemlich parallel streichende Klüfte mit einem Streichen in der Stunde 11 nachgewiesen. Sie setzten gangartig auf und fielen mit 70—75° nach Osten ein. Die Entfernung zwischen der westlichsten und östlichsten Kluft betrug 1,88 m. Die Mächtigkeit der Klüfte schwankte zwischen 0,01 und 0,04—0,05 m. Alle drei Klüfte führten derben Bleiglanz in schmalen Schnüren und linsenförmigen Trümmchen, die bis zu 0,16 m Länge und 0,02 m Dicke erreichten. Stellenweise enthielt die mittlere Kluft eine lettige, mit Weißbleierz vermischte Ausfüllungsmasse. Nach Ansicht des Revierbeamten, der die Bauwürdigkeit des Vorkommens anerkannte, war die Kluft die gleiche, die am Fundpunkt entblößt war, und daher das Vorkommen gangartig.
Würzburger bat um die Verleihung eines Längenfeldes von 1 Fundgrube und 12 Maßen.
Die Schlußverhandlung, zu der niemand erschien, fand am 28. Oktober 1864 statt.
Die Verleihung des Bleierzbergwerks Silberkuhle erfolgte am 4. November 1864 zu 1 Fundgrube und 12 Maßen (790,91 m) mit der Vierung von je 3 ½ Lachtern (7,33 m) ins Hangende und Liegende an den Kaufmann Philipp Würzburger in Bochum, unbeschadet der Rechte der Eisensteinbergwerke Müsen VI und XI sowie der Steinkohlenbergwerke Carl Friedrichs Erbstollen, Diebitsch, Preußischer Zepter, Ignatius und Amsterdam.
Das Feld steht eingetragen beim Amtsgericht Bochum im Berggrundbuch Band 52, Blatt 142-151. Eigentümerin des Feldes ist die Gewerkschaft alten Rechtes des Bleierzbergwerks Silberkuhle. Als Gewerken stehen zur Zeit im Berggrundbuch folgende Personen eingetragen:
1. Kaufmann Philipp Würzburgerin Bochum . ……. . . . . . . . . . 32 Kuxe,
2. Landwirt Heinrich Große Rumbergin Bochum . .. .. . . . . . . . . .31 „
3. Kaufmann Moritz Würzburger in Bochum . . . . . . . . . . . . . 12 „
4. Kaufmann Benjamin Würzburger in Bochum ……. . . . . . . . . . 12 „
5. Kaufmann Levi Würzburger in Bochum . .. . . . . . . . . . . . 12 „
6. Kaufmann Franz Hackert in Bochum . . . . . . . . . . . . . . 10 „
7. Landwirt Georg Schulte Umberg in Stiepel . .. . . . . . . . . . . . 7 “
8. Landwirt Georg Große Munkenbeck in Stiepel . .. . . . . . . . . . . 4 “
9. Wirt Heinrich Grimberg jun. in Bochum, .. . . . . . . . . . . . . 4 “
10. Kaufmann Hermann Herz in Bochum . .. . . . . . . . . . . . . . . 4 “
zusammen 128 Kuxe.
Ein Repräsentant ist nicht bekannt.
In wesentlichen Teilen entnommen aus “Die Steinkohlenbergwerke der Vereinigten Stahlwerke A.-G.”
St.Georgen Oberstollen
Kohlenplatz der Zeche Anna Catharina
Kosterbrücke
Um die in Stiepel geförderten Rohstoffe wie Kohle und Eisenstein nicht über weite Umwege wie z.B. die schon bestehende Hattinger Ruhrbrücke zur gerade eröffneten Henrichshütte transportieren zu müssen, wurde neben der ebenfalls existierenden und dem Personenverkehr dienenden Koster Fähre eine Lastenfähre konzipiert, die an einem Drahtseil über die Ruhr geführt wurde.
Bestand Landesarchiv NRW Abt. Rheinland
Mit Fertigstellung der Schleusen zwischen Langschede und Duisburg Ruhrort und der folgenden Aufnahme der Ruhrschifffahrt, deren Haupttransportgut flußabwärts Salz aus dem Raum Unna sowie Steinkohle war, wurden an den Ruhrufern Kohleniederlagen angelegt. Mit Errichtung der Henrichshütte als Hauptabnehmer der Rohstoffe aus dem Stiepeler Raum verlor zumindest die Kohlenniederlage an der Kost an Bedeutung, da der Absatz per Boot bedingt durch unregelmäßige Befahrbarkeit der Ruhr mittels Ruhraaken mehr und mehr nachließ und das sich rasch entwickelnde Eisenbahnnetz in der aufblühende Industrieregion Ruhrgebiet der Ruhrschiffahrt schon frühzeitig für Konkurrenz sorgte. Der Direktor der Henrichshütte Roth brachte dann auch schon vor Inbetriebnahme der Henrichshütte den Wunsch nach dem Bau einer Bahnstrecke vor. Wenn auch für die damalige Zeit die in unmittelbarer Umgebung angenommenen Eisenerz- und Steinkohlevorkommen als ausreichend angesehen wurden, so musste doch der für die Stahlerzeugung erforderliche Kalkstein herangeschafft und ein wirtschaftlicher Transport der Erzeugnisse zu den Märkten sichergestellt werden.
Oberbergrat Freiherr vom Stein beantragte nach Ausarbeitung durch den späteren Bergrat Eversmann vom Bergamt zu Wetter nach ersten erfolgreichen Versuchen im Januar 1787 den Bau der ersten kontinentaleuropäische Eisenbahnlinie von den Baaker Zechen zur Kohlenniederlage im Rauendahl an der Ruhr hin , denen schnell weitere folgten. Wie viele der technischen Einrichtungen dieser Zeit basierte diese neue Technik auf englischen Entwicklungen., die Eversmann auf einer Bereisung Englands zuvor studiert hatte.
Allein drei Linien, auf denen die Wagen zunächst von Pferden und auf der Bahn der Zeche Carl Friedrich von Dampflokomotiven gezogen wurden ,
- die der Zeche Treue im Rauendahl,
- der Zeche Alte Mann, am Fuße des Henkenberges gelegen und
- die Linie der Zechen Carl Friedrich und weiterer im Friedrichstal gelegener Betriebe
mündeten im Kohlenmagazin an der Kost, so daß die Projektierung einer festen wasserstands- und witterungsunabhängigen schienengebundene Verbindung über die Ruhr zu einem festen Abnehmer nur eine logische Folge war.
Ab 1872 wurden dann im Anschluß an die Dampfhaspelstrecke von Carl Friedrich Erbstollen zwischen dem Friedrichstal und der Henrichshütte Dampflokomotiven eingesetzt
Daher wurde schon sehr früh der Bau einer Brücke geplant. Ob der untenstehende Entwurf letztendlich auch zur Ausführung gekommen ist, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden, zeigt aber die prinzipielle Technik der zum Einsatz gekommenen Holzbrücke.
Es liegen noch weitere frühere Entwürfe vor.
Bestand Landesarchiv NRW Abt. Rheinland
Siehe auch https://www.hvb-stiepel.de/2016/11/01/kosterstrasse-kosterbruecke/
Malakoffturm Brockhauser Tiefbau
Station 40 (alt 25) des Bergbauwanderweges
Koordinaten · 51° 25′ 52,8″ N , 7° 12′ 17″ O .
Die Zeche Brockhauser Tiefbau entstand am 1.April 1873 durch die Konsolidation von 5 Zechen
Die Anzahl der Kuxe wurde auf 1000 festgelegt. Daran hatten die beteiligten Zechen folgende Anteile.
Zeche Friedrich (verliehen 1752 und 1856) 421
Preußisch Zepter (verliehen 1858) 228
Diebitsch (verliehen am 1846 und 1846) 171
Vereinigte Treue und Amsterdam (verliehen 1749 und 1842) 129
Ignatius (verliehen 1819) 34
Glückswinkelburg (Feld oberhalb St.Matthias Erbstollensohle) (1845) 17
Die Angaben und Daten wurden der Bekanntmachung des Königlichen Oberbergamtes Dortmund im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg mit Datum 7.Juli 1875 entnommen.
Hinweis auf weiterführende Information
Eine sehr gute und ausführliche Darstellung der Entwicklung , Bedeutung, Funktion und Architektur der Malakowtürme (von Walter Buschmann) ist auf der Seite Rheinische Industriekultur unter folgendem Link veröffentlicht.
Malakowtürme (rheinische-industriekultur.de)