Mit einem Alter von 149 Jahren (Stand: 2024) ist das Haus Nettelbeck heute die älteste ohne Unterbrechung bestehende und von derselben Familie betriebene Gastwirtschaft Stiepels und wohl auch Bochums. [Read more…] about Nettelbeck (Am Varenholt 96)
Termine 2019 sind online
Die Arbeitskreis-Termine des ersten Halbjahres 2019 sowie das Jahresprogramm 2019 sind jetzt veröffentlicht. Alle Details auf der Seite Termine.
Königshof (Gathmann, Haarstraße 21)
Die Gastwirtschaft „Königshof“ an der Haarstraße, die Anfang 1995 geschlossen wurde, war vielen eher unter dem Namen der Eigentümer Gathmann geläufig. Der ursprüngliche, spätestens seit dem 17. Jahrhundert nachweisbare Hof- und Familienname war aber König. Nach der Heirat der letzten weiblichen Hoferbin Anna Catharina König (*1783) mit Conrad Heinrich Große-Munkenbeck (*1777) ist „König“ zwar als Familienname verschwunden, er lebt aber insbesondere in der Straßenbezeichnung „Im Königsbusch“ weiter. Im Zuge der sogenannten Markenteilung des Jahres 1786 wurde der ehemals gemeinschaftlich genutzte Stiepeler Wald einzelnen Höfen zugeordnet. So erhielt beispielsweise der benachbarte Hof Haarmann einen Teil des Waldes, der „Haarmanns Busch“ genannt wurde. Der Hof König erhielt einen Teil, der entsprechend „Königs Busch“ war. Bis zur Einführung der Straßennamen in Stiepel im Jahr 1909 hat der alte Hofname König offensichtlich überlebt, denn die damaligen Gemeindeväter hatten für den Weg von der Haarstraße hinunter zur Straße Im Haarmannsbusch den Namen „Königstraße“ vergeben. Im Zuge der Eingemeindung nach Bochum im Jahr 1929 wurde der Name geändert in „Im Königsbusch“. Das oben genannte Ehepaar König/Munkenbeck hat den Hof nur kurz selber betrieben, er wurde etliche Jahre verpachtet und schließlich verkauft. So gelangte der Hof im Jahr 1840 in den Besitz des aus Stiepel Dorf stammenden Bergschmieds Johann Friedrich Gathmann (*1811) und seiner Ehefrau Maria Catharina (*1816).

Pflug der Schmiede Gathmann, Foto an der Haarstraße
Die relativ kleine Landwirtschaft war nur ein Nebenerwerb, hauptsächlich betrieb dieser erste Gathmann auf seinem Hof eine Schmiede. Diese war über die Generationen hinweg auch immer der Haupterwerb. In der zweiten Generation wurde die Schmiede deutlich erweitert. Friedrich Gathmann (*1837) hat in Aachen Maschinenbau studiert und im Jahr 1865 an der Haarstraße seine „Fabrik und Lager landwirthschaftlicher Maschinen“ gegründet. Es wurden zum Beispiel Pflüge, Eggen und Jauchepumpen hergestellt. Nach einem Brand der Hofgebäude im Jahr 1860 wurde das Wohnhaus 1867 wieder aufgebaut. Als drittes Standbein hat Friedrich Gathmann in diesem Jahr eine kleine Gastwirtschaft gegründet. Im Erdgeschoss des neuen Wohnhauses wurden zwei Zimmer als Gasträume genutzt, im Obergeschoss war, wie in vielen Gastwirtschaften zu jener Zeit, ein kleiner Saal. Für die Benennung der Gastwirtschaft wurde der ursprüngliche und historische Hofname herangezogen: Königshof.

Königshof, Grundriss zum Konzessionsantrag 1898
Dessen Sohn Gustav Friedrich Gathmann (*1865) hat den Betrieb im Jahr 1898 übernommen, dessen Konzession für den Betrieb einer Schankwirtschaft datiert auf den 7. März dieses Jahres. Seine Ehefrau Emma geb. Best (*1872) hat eine Gartenwirtschaft anlegen lassen, die bis zum Beginn des 2. Weltkriegs an den Sonntagen im Sommer gut besucht war. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie bis in die 1950er Jahre nur genutzt, wenn an der Katholischen Kirche (heute das Kloster am Varenholt) die Eichsfelder-Wallfahrt stattfand. Dann verteilten sich regelrechte Massen an Pilgern auf die umliegenden Gastwirtschaften.

Vater und Sohn Gathmann mit Gesellen vor der Schmiede, 1920er Jahre
Im Jahr 1930 wurde der Betrieb an die nächste Generation weitergegeben: Gustav Gathmann (*1901) hat neben der Schmiede noch etwas Land- und die Gastwirtschaft betrieben. Zur Landwirtschaft gehörten Kühe und Schweine sowie ein Pferd, das zum Transport der Schmiede-Produkte benötigt wurde. Auch war er nicht nur Schmied, sondern hat sich zusätzlich zum Feinmechaniker ausbilden lassen und Verkauf und Reparatur von Naumann-Nähmaschinen (Dresden) angeboten. Dieses Zusatzgeschäft war eine ausgesprochene Winterarbeit, wenn es in der landwirtschaftlich orientierten Schmiede ruhiger zuging. Nach dem Tod von Gustav Gathmann im Jahr 1959 wurde die Landwirtschaft aufgegeben, der Sohn, der wiederum Gustav (*1929) hieß, hat sich auf die Schmiede und die Gastwirtschaft konzentriert. Nach der Hochzeit 1964 mit Ilse, geb. Rost wurde die Gastwirtschaft im Jahr 1967 umgebaut und erweitert. Erst nach diesem Umbau wurde aus der Gastwirtschaft ein „richtiges“ Restaurant.

Königshof, Postkarte 1967
Gustav Gathmann hat dann noch zehn Jahre lang beide beruflichen Standbeine gehabt, bis die Schmiede im Jahr 1977 verpachtet wurde und er sich ganz auf die Arbeit als Koch konzentrierte. Seine Frau Ilse war für die Theke zuständig. Nach dem Tod von Gustav Gathmann Ende 1993 wurde der Betrieb der Gastwirtschaft in der Folge eingestellt. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrages für die Schmiede wird diese seit 2005 vom Sohn Gisbert (*1971) als „Werkstatt und Vertrieb von Kommunal-, Forst- und Gartentechnik“ betrieben.
Gedenkfeier am Volkstrauertag
Am Volkstrauertag gedenken wir alljährlich den Opfern von Krieg, Gewalt, Terrorismus und politischer Verfolgung. Wir laden ein zur Teilnahme an der Gedenkfeier, die am
Sonntag, den 18. November 2018 (Volkstrauertag)
um 11:15 Uhr (nach dem Gottesdienst)
auf dem Evangelischen Friedhof Stiepel-Dorf stattfindet. [Read more…] about Gedenkfeier am Volkstrauertag
Straßensperrung Brockhauser Straße: Anfahrt zur Pfingstblume
Ab dem 25. Oktober ist für rund vier Wochen, und somit auch zum Schlachtfest, die Anfahrt zur Pfingstblume baustellenbedingt nur von der Kosterstraße aus möglich (die Stadtwerke Bochum müssen Reparaturen an einer Wasserleitung in Höhe der Brüggeneystraße vornehmen). Als kleiner Hinweis: Beim Schlachtfest kann auf der rechtsseitig liegenden Wiese in erster Reihe wieder quer eingeparkt werden.

WAZ vom 24.10.2018
Spendenaufruf für das Pfingstblümchen
Der Neubau des „Pfingstblümchens“ wurde nun mit Hilfe zahlreicher helfender Hände und in Stiepel ansässiger Fachfirmen fertiggestellt. Somit konnte am 1. September neben der Gedenkfeier zum Ende des Bergbaus auch die feierliche Einweihung stattfinden, nachdem drei Tage zuvor die Bauabnahme erfolgt war. Vielen Dank an alle, die dieses möglich gemacht haben. [Read more…] about Spendenaufruf für das Pfingstblümchen
Zum Lindenhof (Krockhaus/Saterdag, Kemnader Straße 76)
Die Geschichte der Wirtschaft „Zum Lindenhof“ an der Kemnader Straße begann mit Heinrich Kleine-Krockhaus (*1881). Im Hauptberuf war er Bergmann, so wie die meisten Stiepeler Männer zu jener Zeit. Bereits im Alter von 15 Jahren fing er auf der damaligen Zeche Glückswinkelburg (gelegen am heutigen Libellenweg) an, erst im Alter von 62 Jahren kehrte er auf der Zeche Julius Philipp in Wiemelhausen dem Bergbau den Rücken. Neben dieser Beschäftigung startete er, angetrieben durch seine Leidenschaft für Pferde, einen Nebenerwerb als Fuhrmann. Wie sollte es anders sein, mit seinem Fuhrbetrieb fuhr er natürlich Kohlen aus. Zur Eröffnung einer Gastwirtschaft, dem dritten beruflichen Standbein von Heinrich Kleine-Krockhaus, kam es im Jahr 1921.

“Zum Lindenhof” noch mit Gemüsegarten und der einspurig geführten Straßenbahn in den 1920er Jahren.
Das heutige Haus wurde, wie wir alten Steuerakten entnehmen können, in den Jahren 1901/1902 neu errichtet. Es gab aber bereits deutlich früher an dieser Stelle ein Haus „Kleine-Krockhaus“. Davon zeugt zum Beispiel die Hofkarte des Hofes Krockhaus aus dem Jahr 1884. Wie sich der familiäre Übergang von „Krockhaus“ zu „Kleine-Krockhaus“ ergeben hat, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. In den Steuerakten des Hauses ist notiert, dass es „im Jahr 1904 durch Erbschaft auf den Sohn [= Heinrich Kleine-Krockhaus] übergegangen“ ist. Dessen Sohn Erwin Kleine-Krockhaus (*1912) wiederum übernahm die Gastwirtschaft im Jahr 1955, betrieb aber bereits ab 1934 im selben Haus eine Metzgerei, und zwar im Ladenlokal links der Eingangstür. Um dies zu ermöglichen, wurde das Haus 1934 entsprechend umgebaut und erweitert. Erwin führte Metzgerei und Gastwirtschaft bis 1965 parallel, dann wurde die Metzgerei verpachtet. Fortan konzentrierte er sich auf den Betrieb der Gastwirtschaft.

Metzgerei und Gaststätte von Erwin Kleine-Krockhaus, 1960er Jahre.
Dessen Tochter Gerda (*1938), verheiratet mit Heinz Saterdag (*1936), übernahm die Gastwirtschaft offiziell im Jahr 1972, sie war aber quasi von Geburt an im Betrieb aktiv. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1957 stand auch ihr Ehemann „nach Feierabend“ hinter der Theke. Denn Heinz Saterdag war hauptberuflich zunächst bei Eickhoff beschäftigt, später bei Opel.
Mittlerweile wird die Gastwirtschaft in der vierten Generation betrieben, die Urenkelin von Heinrich Kleine-Krockhaus, Ute Hahn, geborene Saterdag (*1957) ist seit 1997 aktiv dabei. Somit ist der Lindenhof eine der wenigen Stiepeler Gastwirtschaften, die seit der Gründung vor fast 100 Jahren ununterbrochen von ein und derselben (Stiepeler) Familie betrieben wird. Neben dem bereits erwähnten Umbau 1934 wurde im Jahr 1928 ein kleiner Saal angebaut, 1960 dann ein großer Saal, mit entsprechender Erweiterung der Konzession. Rund zehn Vereine nutzen die Gastwirtschaft heute als Stammlokal, der größte davon ist Rot-Weiß Stiepel 04.

“Zum Lindenhof” nach dem 2. Weltkrieg.
Stadtteil-Wanderung „Auf alten Kohlepfaden“
Die Veranstaltungsreihe „Stiepel damals und heute“ findet eine Fortsetzung. Die beiden Vereine Pro Stiepel e.V. und der Stiepeler Verein für Heimatforschung e.V. bieten für Interessierte den mittlerweile dritten Rundgang mit historischem Hintergrund an. Termin ist
Samstag, 15. September, von 15 bis ca. 17 Uhr.
Geplant ist eine Wanderung zwischen Bliestollen und Pfingstblume,
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Apfelfest am 6. Oktober 2018
Unser Apfelfest für Große und Kleine findet statt am Samstag, 6. Oktober 2018 von 14 bis 18 Uhr. Kommt und findet heraus, was es alles rund um das Thema “Apfel” zu entdecken gibt: Vom Cidre bis zur Apfelschorle, vom Apfelkuchen bis zu den Reibeplätzchen mit Apfelmus! Erfahrt Wissenswertes über alte Apfelsorten und genießt eine schöne Zeit in historischer Atmosphäre. [Read more…] about Apfelfest am 6. Oktober 2018
Plattdeutscher Abend am 19. Oktober 2018
Der Stiepeler Verein für Heimatforschung e.V. lädt am Freitag, den 19. Oktober 2018 um 18 Uhr ins Lutherhaus, Kemnader Straße 127 zu einem Plattdeutschen Abend ein (Einlass: 17 Uhr). [Read more…] about Plattdeutscher Abend am 19. Oktober 2018