Unser beliebtes Pfingstblume-Café wird am Sonntag, den 28. April 2019 um 15:00 Uhr wieder eröffnet. Danach jeden Sonntag bis zum 8. September 2019 in der Zeit von 15 – 17 Uhr. [Read more…] about Start des Pfingstblume-Cafés
Stiepel
Vortrag “Archäologische Schätze aus Stiepel” am 1. Juli 2019
Der Stiepeler Heimatverein lädt in sein „Pfingstblümchen“ zum Vortrag „Archäologische Schätze aus Stiepel“ ein. Beginnend in der Jungsteinzeit, über Germanen, Römer und das Mittelalter bis in die Neuzeit präsentiert der Sondengänger Christoph Hirt seine Stiepeler Fundstücke. [Read more…] about Vortrag “Archäologische Schätze aus Stiepel” am 1. Juli 2019
Stiepeler Gemeindehaus – Zeitzeuge unterschiedlicher politischer Systeme
Die Einwohnerzahl Stiepels hatte sich vom Ende des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts fast verdoppelt, von rund 3.500 im Jahr 1880 bis auf rund 6.500 Einwohner im Jahr 1908. Damit wuchs auch der Bedarf an „Verwaltung“, was die damalige Gemeindevertretung dazu veranlasste, eine neues Amts- und Gemeindehaus zu errichten. [Read more…] about Stiepeler Gemeindehaus – Zeitzeuge unterschiedlicher politischer Systeme
Vortrag “Dr. Gilbert und die ärztliche Versorgung in Stiepel um 1900”
Der Stiepeler Heimatverein hat sein „Pfingstblümchen“ fertiggestellt. Das neue Gebäude, das ausschließlich für Vorträge und Ausstellungen genutzt werden soll, hat jetzt seine Bestuhlung erhalten. Der Heimatverein kann somit zur Tat schreiten [Read more…] about Vortrag “Dr. Gilbert und die ärztliche Versorgung in Stiepel um 1900”
Eickmeier / Hohensee (Hülsbergstraße 66)
Viele der alten Stiepeler Wirtschaften wurden gegründet in den 1870er Jahren in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich und der Gründung des Deutschen Reiches. Nur wenige gab es vor dieser Zeit, so wie die hier vorgestellte „Gast- und Schankwirtschat Eickmeier“. Wahrscheinlich wurde sie bereits vor 1860 an der heutigen Adresse Hülsbergstraße 68 von Friedrich Eickmeier und seiner Frau Louisa errichtet. Das Haus selber existiert heute nicht mehr, es gibt aber aus einem späteren Konzessionsantrag die gezeigte Skizze.
Im Jahr 1895 übernimmt der Sohn Friedrich Wilhelm Eickmeier (*1861) die Gastwirtschaft offiziell, aus dessen umfangreichen Konzessionsantrag geht viel über sein Leben und seine Visionen einer zukünftigen Gebäudenutzung hervor. So erfahren wir, dass er, bedingt durch eine schwere Krankheit des Vaters, ab seinem 13. Lebensjahr den Betrieb der Wirtschaft zunächst zusammen mit seiner Mutter, später dann alleine stemmen musste. Die Konzession wird letztendlich im Jahr 1895 nach einigen Auseinandersetzungen mit dem Kreis Hattingen auf ihn übertragen. Die Konzession für das erste (alte) Haus sollte zunächst nicht verlängert werden, dann entschloss er sich im Jahr 1895 zum Neubau eines Geschäftshauses auf dem vorhandenen Grundstück, heute die Adresse Hülsbergstraße 66. Das neue Haus, so beschreibt es Friedrich Wilhelm Eickmeier in seinem Konzessionsantrag, ist ein Geschäftshaus, das den gesundheitlichen und polizeilichen Anforderungen entspricht und sich „ … mit jedem Geschäftshause des Kreises Hattingen messen kann.“ Für das damals von Landwirtschaft und Bergbau geprägte Stiepel war es tatsächlich ein außergewöhnliches Haus. Es sollte nicht nur eine sogenannte Schankwirtschaft sein, sondern bot, neben einem Ladenlokal, im Obergeschoss drei „Logiszimmer“, gedacht für die Übernachtung von durchreisenden Geschäftsleuten und erholungsbedürftigen Städtern aus Bochum.
Die in unmittelbarer Nähe vorbeiführende, 1892 fertiggestellte „Chaussee von Weitmar nach Steinenhaus“, die heutige Kemnader Straße, sollte das Publikum heranleiten. Seine Vision war, mit einer solchen Schank- und Gastwirtschaft Stiepel zu einem Ausflugsort zu machen „ … für solche Menschen denen es nicht möglich ist immer reine Gebirgsluft zu atmen.“ Er führt weiter aus: „Mit Sommerlokalen ist zwar das Kohlenrevier reichlich genug versehen aber die meisten liegen so zwischen Fabriken und Zechen, daß von gesunden Anlagen nicht die Rede sein kann.“ Friedrich Wilhelm Eickmeier ließ einen Teil des Grundstücks als Ziergarten anlegen, was auf einer kurz nach 1900 erstellten Karte deutlich zu erkennen ist. Um dies zu verstehen, muss man sich vor Augen halten, dass das Bild der damaligen Industriestadt Bochum dominiert wurde vom Ruß und Rauch von Berg- und Stahlwerken, Kokereien, usw. Die an der Ruhr gelegene damalige Landgemeinde Stiepel diente den Bochumern unter diesem Aspekt als Naherholungsgebiet.
Die neu errichtete Wirtschaft bestand unter dem Namen Eickmeier nur wenige Jahre. Näheres ist heute nicht mehr bekannt, Tatsache ist aber, dass kurz nach 1900 der Eigentümer wechselte. Fortan war Johann Hohensee der neue Wirt. Aus dieser Zeit stammt das einzige bekannte historische Foto des Hauses mit der versammelten Familie Hohensee. Johann Hohensee starb im Jahr 1918, über die Fortführung der Gastwirtschaft und des Lebensmittelladens ist nichts bekannt.
Friedrich zur Oven Krockhaus (1857 – 1922)
Mit diesem Beitrag möchten wir Friedrich zur Oven Krockhaus (6.10.1857 – 6.11.1922) in Erinnerung rufen, eine für Stiepel prägende Persönlichkeit. Nach 24-jähriger Amtszeit endete im Jahr 1919 seine Tätigkeit als Stiepeler Gemeindevorsteher. [Read more…] about Friedrich zur Oven Krockhaus (1857 – 1922)
Einladung zum traditionellen Osterfeuer
Zum traditionellen Osterfeuer laden wir Mitglieder, Freunde und Interessierte am Samstag, den 20. April 2019 ein. [Read more…] about Einladung zum traditionellen Osterfeuer
Nettelbeck (Am Varenholt 96)
Mit einem Alter von 149 Jahren (Stand: 2024) ist das Haus Nettelbeck heute die älteste ohne Unterbrechung bestehende und von derselben Familie betriebene Gastwirtschaft Stiepels und wohl auch Bochums. [Read more…] about Nettelbeck (Am Varenholt 96)
Königshof (Gathmann, Haarstraße 21)
Die Gastwirtschaft „Königshof“ an der Haarstraße, die Anfang 1995 geschlossen wurde, war vielen eher unter dem Namen der Eigentümer Gathmann geläufig. Der ursprüngliche, spätestens seit dem 17. Jahrhundert nachweisbare Hof- und Familienname war aber König. Nach der Heirat der letzten weiblichen Hoferbin Anna Catharina König (*1783) mit Conrad Heinrich Große-Munkenbeck (*1777) ist „König“ zwar als Familienname verschwunden, er lebt aber insbesondere in der Straßenbezeichnung „Im Königsbusch“ weiter. Im Zuge der sogenannten Markenteilung des Jahres 1786 wurde der ehemals gemeinschaftlich genutzte Stiepeler Wald einzelnen Höfen zugeordnet. So erhielt beispielsweise der benachbarte Hof Haarmann einen Teil des Waldes, der „Haarmanns Busch“ genannt wurde. Der Hof König erhielt einen Teil, der entsprechend „Königs Busch“ war. Bis zur Einführung der Straßennamen in Stiepel im Jahr 1909 hat der alte Hofname König offensichtlich überlebt, denn die damaligen Gemeindeväter hatten für den Weg von der Haarstraße hinunter zur Straße Im Haarmannsbusch den Namen „Königstraße“ vergeben. Im Zuge der Eingemeindung nach Bochum im Jahr 1929 wurde der Name geändert in „Im Königsbusch“. Das oben genannte Ehepaar König/Munkenbeck hat den Hof nur kurz selber betrieben, er wurde etliche Jahre verpachtet und schließlich verkauft. So gelangte der Hof im Jahr 1840 in den Besitz des aus Stiepel Dorf stammenden Bergschmieds Johann Friedrich Gathmann (*1811) und seiner Ehefrau Maria Catharina (*1816).
Die relativ kleine Landwirtschaft war nur ein Nebenerwerb, hauptsächlich betrieb dieser erste Gathmann auf seinem Hof eine Schmiede. Diese war über die Generationen hinweg auch immer der Haupterwerb. In der zweiten Generation wurde die Schmiede deutlich erweitert. Friedrich Gathmann (*1837) hat in Aachen Maschinenbau studiert und im Jahr 1865 an der Haarstraße seine „Fabrik und Lager landwirthschaftlicher Maschinen“ gegründet. Es wurden zum Beispiel Pflüge, Eggen und Jauchepumpen hergestellt. Nach einem Brand der Hofgebäude im Jahr 1860 wurde das Wohnhaus 1867 wieder aufgebaut. Als drittes Standbein hat Friedrich Gathmann in diesem Jahr eine kleine Gastwirtschaft gegründet. Im Erdgeschoss des neuen Wohnhauses wurden zwei Zimmer als Gasträume genutzt, im Obergeschoss war, wie in vielen Gastwirtschaften zu jener Zeit, ein kleiner Saal. Für die Benennung der Gastwirtschaft wurde der ursprüngliche und historische Hofname herangezogen: Königshof.
Dessen Sohn Gustav Friedrich Gathmann (*1865) hat den Betrieb im Jahr 1898 übernommen, dessen Konzession für den Betrieb einer Schankwirtschaft datiert auf den 7. März dieses Jahres. Seine Ehefrau Emma geb. Best (*1872) hat eine Gartenwirtschaft anlegen lassen, die bis zum Beginn des 2. Weltkriegs an den Sonntagen im Sommer gut besucht war. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie bis in die 1950er Jahre nur genutzt, wenn an der Katholischen Kirche (heute das Kloster am Varenholt) die Eichsfelder-Wallfahrt stattfand. Dann verteilten sich regelrechte Massen an Pilgern auf die umliegenden Gastwirtschaften.
Im Jahr 1930 wurde der Betrieb an die nächste Generation weitergegeben: Gustav Gathmann (*1901) hat neben der Schmiede noch etwas Land- und die Gastwirtschaft betrieben. Zur Landwirtschaft gehörten Kühe und Schweine sowie ein Pferd, das zum Transport der Schmiede-Produkte benötigt wurde. Auch war er nicht nur Schmied, sondern hat sich zusätzlich zum Feinmechaniker ausbilden lassen und Verkauf und Reparatur von Naumann-Nähmaschinen (Dresden) angeboten. Dieses Zusatzgeschäft war eine ausgesprochene Winterarbeit, wenn es in der landwirtschaftlich orientierten Schmiede ruhiger zuging. Nach dem Tod von Gustav Gathmann im Jahr 1959 wurde die Landwirtschaft aufgegeben, der Sohn, der wiederum Gustav (*1929) hieß, hat sich auf die Schmiede und die Gastwirtschaft konzentriert. Nach der Hochzeit 1964 mit Ilse, geb. Rost wurde die Gastwirtschaft im Jahr 1967 umgebaut und erweitert. Erst nach diesem Umbau wurde aus der Gastwirtschaft ein „richtiges“ Restaurant.
Gustav Gathmann hat dann noch zehn Jahre lang beide beruflichen Standbeine gehabt, bis die Schmiede im Jahr 1977 verpachtet wurde und er sich ganz auf die Arbeit als Koch konzentrierte. Seine Frau Ilse war für die Theke zuständig. Nach dem Tod von Gustav Gathmann Ende 1993 wurde der Betrieb der Gastwirtschaft in der Folge eingestellt. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrages für die Schmiede wird diese seit 2005 vom Sohn Gisbert (*1971) als „Werkstatt und Vertrieb von Kommunal-, Forst- und Gartentechnik“ betrieben.