Aufgrund der aktualisierten Corona-Schutzmaßnahmen (Stand Juni 2021) können wir unsere Aktivitäten wieder langsam starten. Folgende Informationen für die Monate Juni / Juli: [Read more…] about Unsere aktuellen Aktivitäten
Stiepel
Freese (Hellmich – Espey, Voßkuhlstraße 3)
Wie bei vielen unserer Recherchen ist das genaue Baujahr dieses Hauses bzw. das Gründungsjahr der Wirtschaft heute nicht mehr zu ermitteln, bekannt ist aber, dass im Jahr 1869 der Theaterverein Preziosa dort gegründet wurde. Gemeint ist die Wirtschaft an der heutigen Voßkuhlstraße 3, seinerzeit erbaut von Maschinenmeister Ludwig Hellmich (*1832), der als Nebenerwerb die besagte Wirtschaft betrieb. [Read more…] about Freese (Hellmich – Espey, Voßkuhlstraße 3)
Zum Wilhelmstein (Gräfin-Imma-Straße 212)
Vielen Stiepelern ist die Wirtschaft „Zum Wilhelmstein“ besser bekannt unter dem Namen der langjährigen Betreiberfamilie Bock. Das Baujahr des Hauses und damit der Beginn der von vornherein vorgesehenen Nutzung als Gastwirtschaft sind anhand von Metallziffern am Gebäude ablesbar: 1864. [Read more…] about Zum Wilhelmstein (Gräfin-Imma-Straße 212)
Naturdenkmal Steinbruch Klosterbusch
0_Standorte der Informationstafeln (Karte)
Aktuelle offizielle Route (modifiziert)
Bergbauwanderweg (neue Nummerierung 2. Dez. 2020)
Achtung : Es handelt sich bei der oberen Abbildung nicht um die exakte Wiedergabe der im Friedrichstal, Anfang der Rauendahlstraße, bei Behrenbeck und bei Heveney aufgestellten Übersichtstafeln. Bei den Genannten verläuft der vorgeschlagene Weg zwischen Station 26 und 35 über die Blankensteiner Straße. Auf obiger Übersicht wurde der Weg über den Wanderweg parallel zur Blankensteiner Straße geführt. Hier verlief der aus dem Friedrichstal kommende historische, erst zur Kohlenniederlage Carl Friedrichs Erbstollen und nach dem Bau der Kosterbrücke direkt zur Henrichshütte führende Schiebeweg, über den zunächst die pferdebetriebenen und später mit Dampfkraft betriebenen Transporte verliefen. An ihn wurden aus dem Rauendahl und die von Schacht David kommenden Schienenstränge angebunden
Die erste Version des Bergbauwanderweges
Abbildung entnommen dem von der Stadt Bochum, Bezirksvertretung Süd herausgegebenen Flyer “Wanderung durch den historischen Bergbau” , 1992
Die Positionsnummernänderung gegenüber dem vorstehenden Flyer wurde im Rahmen eines Projektes, das die Überarbeitung der auf Anregung des damaligen Bezirksvorstehers Prof. Dr Hellmuth Burchardt in den 1980er Jahren aufgestellten Informationstafeln und die Aufstellung zusätzlicher Informationstafeln zum Gegenstand hatte, erforderlich. Das 2018 auf Initiative von Manfred Bähr gestartete Projekt selbst wurde dankenswerter Weise von den Stadtwerken und der Bezirksvertretung Süd der Stadt Bochum finanziert.
Mitglieder des Knappenvereins Schlägel & Eisen Bochum-Stiepel Dorf 1884 sowie des Stiepeler Vereins für Heimatforschung e.V. realisierten das Projekt mit Unterstützung des Amtes für Geoinformation, Liegenschaften und Kataster der Stadt Bochum (Gerhard Bergauer).
Fährt man mit dem Rad (oder geht man) die Informationstafeln in aufsteigender Reihenfolge der neu angelegten Positionsziffern ab, so beträgt die zurückgelegte Strecke in etwa 22 km. Die Qualität des Weges ist bis auf die Strecke zwischen Brockhauser Straße und Schacht David (23) sowie dem Leinpfad (Kopfsteinpflaster) zwischen Blankensteiner Schleuse (24) und Kosterbrücke (26) als gut zu bezeichnen.
1 Steinkohlenzeche Glücksburg, Schacht Anna
2 Pferdeschleppbahn Lottental
3 Stollenbetrieb der Steinkohlenzeche Glücksburg
4 Steinkohlenzeche Julius Philipp Erbstollen, Kleinzeche Emma-Glück
5 Pferdeschleppbahn Lottental
6 Steinkohlenzeche Hagensieperbank
7 Zeche Klosterbusch
8 Naturdenkmal Steinbruch Ver. Klosterbusch
9 Zeche Ver. Gibraltar Erbstollen
10 Flözaufschluss Girondelle 2
11 Kohlenplatz der Zeche Anna Catharina
12 Zeche Küper-Kaeseberg
13 Kemnader Brücke
14 Kemnader Mühle
15 Kohlenniederlage Schiffsruder
16 Zeche St. Barbara
17 Georoute Ruhr
18 Die Alte Fähre (Westerberg, Diergardt)
19 Der Leinpfad
20 Die letzte Seilfahrt (Gedenktafel)
21 Schmiede Kamplade
22 Stollenbetrieb Vereinigte Pfingstblume
23 Eisenerzfeld Stolberg I, Schacht David
24 Blankensteiner Schleuse
25 Kohlenniederlage der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen
26 Kosterbrücke
27 St. Georgen Erbstolln
28 Steinkohlenzechen Treue Tiefer Stollen und Diebitsch
29 Steinkohle2nzeche St. Mathias Erbstollen
30 Kohlenschleppbahn
31 Steinkohlenzeche Carl Friedrichs Erbstollen, Flöz St. Georg Nr. 7
32 Steinkohlenzeche Treue Oberstollen
33 Tagebau Silberkuhle
34 Steinkohlenzeche Ignatius
35 Zeche Horschberg
36 Stolln von Stiepel
37 Kohlenschleppbahn
38 Alter Stolln
39 Dampfeisenbahn
40 Steinkohlenzeche Brockhauser Tiefbau
41 Zechen Preußischer Zepter und Friedrich
42 Gahlenscher Kohlenweg
43 Kleinzeche Haunert
44 St. Georgen Oberstollen
45 Maschinenschacht der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen
46 Dampfhaspelbahn der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen
47 Stollenzeche Sternberg
48 Zeche Carl Friedrichs Erbstollen
49 Steinkohlenzeche Glückswinkelburg
50 Steinkohlenzeche Julius Philipp
Apotheken in Stiepel
Über nicht vorhandene Ärzte innerhalb der Gemeinde Stiepel haben wir schon berichtet. Nachzulesen ist dieses Kapitel Stiepeler Geschichte in der Darstellung von Dr. Gerhard Gilbert, der sich am 1. Dezember 1919 als erster Arzt in Stiepel niedergelassen hat. In der Zeit davor mussten sich die Stiepeler zur ärztlichen Versorgung in die Nachbargemeinden Weitmar, Wiemelhausen und auf die gegenüberliegende Ruhrseite nach Blankenstein begeben. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie denn die Stiepeler nach einem Arztbesuch mit Arzneimitteln und Medikamenten versorgt wurden. In Stiepel gab es keine Apotheke, also musste man sich ebenfalls in den Nachbargemeinden aushelfen. Und genau in diesem Kontext hat der Geschichtskreis Weitmar im Juli 2020 unter dem Titel „Merkwürdiger Arzneimittelhandel in Weitmar“ über einen kleinen „Arzneimittelskandal“ recherchiert, bei dem es auch um zwei Stiepeler Gastwirtschaften und deren Rolle als Verteilzentren geht.
Auslöser von polizeilichen Untersuchungen im November 1907 war wohl, dass der eine Apotheker dem anderen seine geschäftlichen Aktivitäten neidete und sich gegen die Übergabe von Rezepten direkt aus einer Arztpraxis heraus an eine „Botenfrau“ zu wehren versuchte. Im Zuge der Untersuchungen kam heraus, dass die Witwe Wilhelmine Berentroth sich mit Duldung des Arztes Meffert in dessen Praxis aufhielt, ausgestellte Rezepte direkt einsammelte, diese zum Apotheker Brinkmann brachte und später die hergestellten Arzneien als Botenfrau an die Wirtschaft Westermann in Stiepel lieferte. Der Wirt Westermann (heutiges Haus Kemnader Straße 200 / Ecke Kosterstraße, Gründung der Wirtschaft 1895) gab die etikettierten Medikamente dann an die Stiepeler Kundschaft aus.
Gastwirtschaften waren zu jener Zeit mehr als nur eine Wirtschaft, sie hatten unterschiedliche Funktionen für das soziale Miteinander in der Gemeinde. Zum Beispiel für das Vereinsleben, als Lohn-, Steuer- oder Rentenzahlstelle, Versicherungsbüro, Poststelle usw. Nun also auch noch als Ausgabestelle für Arzneimittel. Der Amtmann von Weitmar teilte nach Abschluss der Untersuchungen der Polizei-Verwaltung in Blankenstein Ende November 1907 mit, dass die Lieferung von Medikamenten aus einer Weitmarer Apotheke an die Wirtschaft von Westermann in Stiepel aus seiner Sicht einen Verstoß gegen Gesetz und Kaiserliche Verordnung darstellt. Wie die Geschichte in Stiepel ausging, wissen wir nicht, in Weitmar erhielt der Wirt Flake die Verfügung, Annahme und Ausgabe von Medikamenten unter Strafandrohung zu unterlassen. Wir erfahren durch die polizeilichen Ermittlungen aber auch noch, dass es ein identisches System aus der Gemeinde Blankenstein heraus mit dem Wirt Frische in Stiepel gab, und das bereits seit Bestehen der Blankensteiner Apotheke im Jahr 1872. Das Haus Frische war ein seit 1857 bestehendes, über die Stiepeler Grenzen hinaus bekanntes Ausflugslokal an der heutigen Haarholzer Straße.
Der apothekenlose Zustand sollte bis zum Jahr 1954 bestehen bleiben. In jenem Jahr hat die Stadt Bochum einen Apotheken-Standort in Stiepel ausgeschrieben, den Zuschlag erhielt der Großvater des heutigen Apothekers Heiko Meyer (Ruhrland-Apotheke).
Hof und Schmiede Kamplade
Steinkohlenzeche Hagensieperbank
Steinkohlenzeche St. Barbara
Steinkohlenzechen Treue Tiefer Stollen und Diebitsch