Stiepel
Steinkohlenzechen Treue Tiefer Stollen und Diebitsch
Stollenbetrieb Glücksburg
Steinkohlenzeche Ignatius (1763-1780, 1833-1841)
Apfelfest 10. Oktober 2020
Unser Apfelfest für Große und Kleine findet statt am
Samstag, 10. Oktober 2020 von 12 – 17 Uhr
bei uns an der Pfingstblume, Brockhauser Straße 126 in Bochum-Stiepel.
Kommt und findet heraus, was es alles rund um das Thema “Apfel” zu entdecken gibt: Vom Cidre bis zur Apfelschorle, vom Apfelkuchen bis zu den Reibeplätzchen mit Apfelmus! Landwirt Jörg Große Munkenbeck gibt Informationen zum Thema Apfel und man kann Leckeres vom Land erwerben.
Um (wegen Corona) Warteschlangen zu vermeiden haben wir folgende Zeiten festgelegt: Verpflegung am Reibekuchenstand von 12 – 15 Uhr, Kaffee und Kuchen von 14 – 17 Uhr. Es gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln.
Es ist die letzte Veranstaltung des Vereins in diesem Jahr, daher genießt noch einmal eine schöne Zeit in historischer Atmosphäre. Zusätzlich ist letztmalig die Ausstellung “Ignatius Geitel” geöffnet.
Ignatius Geitel (1913 – 1985)
Ignatius Geitel hatte ab 1951 Atelier und Lebensmittelpunkt in Stiepel auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Carl Friedrich Erbstollen an der Ecke Kemnader-/ Markstraße. Sein künstlerisches Schaffen begann im Alter von 16 Jahren. Nach dem Besuch der „Maler- und Bildhauerklasse“ der Essener Folkwangschule und der „Meisterklasse Glasmalen“ an der Werkskunstschule Trier ließ er sich in den 1930er Jahren von seinem expressionistischen Vorbild Edvard Munch inspirieren, litt mit seinem künstlerischen Werk aber unter den nationalsozialistischen „Säuberungen“. Nach Kriegseinsatz und russischer Kriegsgefangenschaft verlagerte er seine künstlerischen Aktivitäten hin zur „Kunst am Bau“. Ignatius Geitel gehörte in den 1950er und 1960er Jahren zu den meistbeschäftigten Bochumer Künstlern im öffentlichen Raum und zu den wichtigsten Glaskünstlern überhaupt.

Ignatius Geitel 1956
Geboren ist er am 15. November 1913 in Bochum-Ehrenfeld. Nach Besuch der Volksschule, einer abgebrochenen kaufmännischen Lehre und Arbeit in der Landwirtschaft absolviert er eine Lehre als Steinmetz und besucht die Maler- und Bildhauerklasse an der späteren Folkwangschule in Essen. Sein erstes Gemälde erstellt er 1929 im Alter von 16 Jahren. In den 1930er Jahren unternimmt er zahlreiche Studienreisen durch Holland und Belgien, sein künstlerisches Vorbild in dieser Zeit ist Edvard Munch. Ab 1934 erfährt er eine intensive Unterstützung durch das Bochumer Unternehmerehepaar und Kunstmäzene Irene und Karl Gröppel [Westfalia Dinnendahl Gröppel AG (WEDAG)]. In der Villa Gröppel, heute: Hospiz St. Hildegard an der Königsallee, kann Geitel relativ geschützt arbeiten. 1939 führt eine Ausstellungsbeteiligung mit dem Bild „Das lungenkranke Kind“ zur Vorladung vor die nationalsozialistische Kunst-Kommission in Düsseldorf. Weiteren Repressalien entkommt er durch den Kriegseinsatz von 1939 bis 1945, von der russischen Kriegsgefangenschaft kehrt er erst im November 1949 zurück. Sofort danach beginnt er wieder mit künstlerischen Aktivitäten, überwiegend Glasfensterarbeiten und „Kunst am Bau“. Er beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen und ist Mitbegründer einiger Künstlervereinigungen.
Im Jahr 1951 bezieht er sein neues Atelier in Stiepel im Maschinenhaus der ehemaligen Zeche Carl-Friedrich-Erbstollen an der Kemnader-/Ecke Markstraße, später erfolgt die Errichtung seiner Wohn- und Atelier-Bungalows auf demselben Grundstück, heute Kemnader Straße 14 a, die Entwürfe stammen vom Architekten Reiser.
Eines seiner bekanntesten Werke ist das 1954 aus rund 40.000 Glas-Bruchstücken erstellte Mosaik „Niobe“. Es ist das Mahnmal der Stadt Bochum für die Opfer des 2. Weltkriegs und befindet sich auf dem Hauptfriedhof Freigrafendamm. In den 1950er und 1960er Jahren liegen seine künstlerischen Aktivitäten überwiegend in der „Kunst am Bau“: Geitel gehörte zu den meist-beschäftigten Bochumer Künstlern im öffentlichen Raum. Monumentale Glasfenster-Aufträge im kirchlichen und weltlichen Bereich sind bis heute erhalten.

Ignatius Geitel: Theater
Im Jahr 1983 präsentiert er seine letzte Ausstellung anlässlich seines 70. Geburtstages in seinem Haus an der Kemnader Straße, er stirbt am 22. Januar 1985. Um sein Gesamtwerk kümmert sich heute seine Lebensgefährtin und Nachlassverwalterin Inge Diergardt.
* Informationen zum Lebenslauf entnommen aus: Sepp Hiekisch-Picard. Ignatius Geitel. Das künstlerische Werk
Tagebau Silberkuhle
Silberkuhle, Bleierzfeld
Muter des Feldes Silberkuhle ist der Kaufmann Philipp Würzburger in Bochum, der die Mutung am 7./8. Januar 1864 zu 1 Fundgrube und 1200 Quadratmaßen einlegte. Nach der Mutung lag der Fundpunkt in dem auf der Anlage 2 angegebenen Hülsberge in der soge-nannten Silberkuhle in Brockhausen bei Stiepel, und zwar auf Buschgrund des Landwirts Hofstiepel in Brockhausen. Würzburger gab an, dass der Fundpunkt gleich sei mit demjenigen der gelöschten Mutung Krönungstag.
Die Fundesbesichtigung hatte schon am 26. Oktober 1863 im Anschluss an die Besichtigung des Fundes der oben behandelten Bleierzmutung Stiepel statt gefunden. Würzburger hatte am genannten Tage den Revierbeamten nach dem östlich des Fundpunktes der Mutung Stiepel gelegenen Hülsberg geführt und hier in einem alten Steinbruch auf Buschgrund des Landwirts Hofstiepel in Brockhausen einen rund 2,50 m tiefen Schurf mit dem Bemerken vorgewiesen, dass in ihm ebenfalls Bleiglanz erschürft sei, wodurch die Verbreitung des ge- muteten Minerals in dem damals begehrten Geviertfelde Stiepel nachgewiesen werden sollte.
Der Schurf lag etwa 4 Lachter (8,40 m) nördlich vom Fundpunkt der gelöschten Mutung Krönungstag im Ausgehenden eines unregelmäßig gelagerten Sandsteins. Auf der Sohle des Schurfes war eine 0,01—0,03 m mächtige Kluft festzustellen. Sie enthielt unregelmäßig eingesprengt Körner von Bleiglanz.
Am 9. Februar 1864 verfügte das Oberbergamt, daß das Vorkommen der Mutung Silberkuhle weiter aufgeschlossen werden musste.
Bei der neuen Fundesbesichtigung am 26. September1864 waren südlich des am 26. Oktober 1863 besichtigten Fundpunktes neue Aufschlüsse gemacht worden. Im nördlichen Stoß des Steinbruchs wurden in dem 4,70—5,65 m mächtigen Sandstein drei ziemlich parallel streichende Klüfte mit einem Streichen in der Stunde 11 nachgewiesen. Sie setzten gangartig auf und fielen mit 70—75° nach Osten ein. Die Entfernung zwischen der westlichsten und östlichsten Kluft betrug 1,88 m. Die Mächtigkeit der Klüfte schwankte zwischen 0,01 und 0,04—0,05 m. Alle drei Klüfte führten derben Bleiglanz in schmalen Schnüren und linsenförmigen Trümmchen, die bis zu 0,16 m Länge und 0,02 m Dicke erreichten. Stellenweise enthielt die mittlere Kluft eine lettige, mit Weißbleierz vermischte Ausfüllungsmasse. Nach Ansicht des Revierbeamten, der die Bauwürdigkeit des Vorkommens anerkannte, war die Kluft die gleiche, die am Fundpunkt entblößt war, und daher das Vorkommen gangartig.
Würzburger bat um die Verleihung eines Längenfeldes von 1 Fundgrube und 12 Maßen.
Die Schlußverhandlung, zu der niemand erschien, fand am 28. Oktober 1864 statt.
Die Verleihung des Bleierzbergwerks Silberkuhle erfolgte am 4. November 1864 zu 1 Fundgrube und 12 Maßen (790,91 m) mit der Vierung von je 3 ½ Lachtern (7,33 m) ins Hangende und Liegende an den Kaufmann Philipp Würzburger in Bochum, unbeschadet der Rechte der Eisensteinbergwerke Müsen VI und XI sowie der Steinkohlenbergwerke Carl Friedrichs Erbstollen, Diebitsch, Preußischer Zepter, Ignatius und Amsterdam.
Das Feld steht eingetragen beim Amtsgericht Bochum im Berggrundbuch Band 52, Blatt 142-151. Eigentümerin des Feldes ist die Gewerkschaft alten Rechtes des Bleierzbergwerks Silberkuhle. Als Gewerken stehen zur Zeit im Berggrundbuch folgende Personen eingetragen:
1. Kaufmann Philipp Würzburgerin Bochum . ……. . . . . . . . . . 32 Kuxe,
2. Landwirt Heinrich Große Rumbergin Bochum . .. .. . . . . . . . . .31 „
3. Kaufmann Moritz Würzburger in Bochum . . . . . . . . . . . . . 12 „
4. Kaufmann Benjamin Würzburger in Bochum ……. . . . . . . . . . 12 „
5. Kaufmann Levi Würzburger in Bochum . .. . . . . . . . . . . . 12 „
6. Kaufmann Franz Hackert in Bochum . . . . . . . . . . . . . . 10 „
7. Landwirt Georg Schulte Umberg in Stiepel . .. . . . . . . . . . . . 7 “
8. Landwirt Georg Große Munkenbeck in Stiepel . .. . . . . . . . . . . 4 “
9. Wirt Heinrich Grimberg jun. in Bochum, .. . . . . . . . . . . . . 4 “
10. Kaufmann Hermann Herz in Bochum . .. . . . . . . . . . . . . . . 4 “
zusammen 128 Kuxe.
Ein Repräsentant ist nicht bekannt.
In wesentlichen Teilen entnommen aus “Die Steinkohlenbergwerke der Vereinigten Stahlwerke A.-G.”